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Auch Du kannst helfen!

23.02.2015 05:24

Hey Leute,

ich möchte Euch alle um einen riesengroßen Gefallen bitten: Ich würde mich freuen, wenn Ihr das bis zum Ende durchlest und nicht einfach schnell überfliegt und es voreilig als uninteressant abstempelt. Ich weiß es wirklich zu schätzen, wenn Ihr Euch die Zeit nehmt und alles bis zum Schluss lest.

Es geht hierbei um einen Spendenaufruf und ich weiß, dass es davon Tausende gibt. Trotzdem ist dieses Projekt eine Herzensangelegenheit für mich.

ASOMOBI ist ein Frauenprojekt in Biolley, einem Dorf in den Bergen Costa Ricas. Die Frauen dort mussten einen Weg finden, um das Überleben ihrer Familien zu sichern, während die Männer in die Städte   oder sogar andere Länder ausgewandert sind, um Geld zu verdienen und es nach Hause zu schicken. ASOMOBI bietet Arbeit in der Kaffeeverarbeitung und auch im Ökotourismusbereich. Genau hier wird Eure Hilfe gebraucht. Die alte Jugendherberge ist abgebrannt und für die Fertigstellung der neuen Herberge fehlt das Geld. Die Herberge ist ein nachhaltiges Projekt, das Dorfbewohnern in verschiedenen Bereichen Arbeit bieten kann. Es werden Zimmermädchen, Wäscherinnen, Küchenpersonal und Guides benötigt, wenn mehr Touristen ins Dorf kommen.  Auch die lokalen Bauern profitieren davon, ihre frischen Lebensmittel direkt an ASOMOBI verkaufen zu können.  Mit Eurer Hilfe würden die Menschen im Dorf wirklich sehr viel bewegen können.

Warum ASOMOBI für mich eine Herzenssache ist? Schon seit 6 Monaten lebe und arbeite ich in diesem kleinen Dorf  als Freiwillige. Von Anfang an wurde ich sehr herzlich aufgenommen und als eine von ihnen empfangen. Ich habe in diesem Dorf Freunde fürs Leben und eine richtige Tico-Familie gefunden. Jeden Tag darf ich so viel über die Kultur ihres Landes lernen und wenn es mir schlecht geht, sind sie immer für mich da. Das ist nicht nur so daher gesagt, sondern die absolute Wahrheit. Ich würde gerne zumindest  einen kleinen Teil von alldem zurückgeben, was ich hier bekomme. Diese Erfahrungen sind unbezahlbar!

Ich habe lange überlegt, was ich tun kann, um zu helfen. Es erscheint mir sinnvoll ein Projekt zu unterstützen, das verhindern möchte, dass Väter aus Geldnot gezwungen sind, illegal ins Ausland (Panama oder USA) zu gehen, um ihre Familien zu ernähren. Dabei ist das kleinste Übel, dass Kinder ohne ihre Väter aufwachsen. Viele schaffen es nicht einmal bis ins Ausland...

Wenn jeder, den dieser Beitrag bewegt "nur" 5€ gibt, dann können wir gemeinsam viel erreichen!

Ich stehe natürlich immer gerne für Rückfragen jeder Art zur Verfügung.
Habt keine Scheu mich alles zu fragen. Ich beantworte gerne jede Frage per Privatnachricht!

Mehr Infos: asomobi-costarica.com

Meine persönlichen Erfahrungen mit "meinen" Ticos:
kathi-in-costa-rica.webnode.com (also hier im gesamten Blog)

So kann ich helfen?
Bitte teilt diesen Beitrag und spendet hier, wenn ihr ASOMOBI unterstützen wollt. Da ich vor Ort bin, kann ich und/oder meine Nachfolgerin aus erster Hand von den Fortschritten des Projekts berichten.

https://www.indiegogo.com/projects/rebuilding-dreams-a-grain-for-biolley#home


Wo sind denn meine Bilder hin?

22.01.2015 22:27

Leider kann ich meine Bilder
nicht mehr auf diesem Blog einfügen.

Der Grund dafür ist, dass mir
leider nur begrenzt Speicherplatz zur Verfügung steht. Überschreite ich das
Speichervolumen, muss ich dafür bezahlen.

Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, die Bilder (die ja den meisten Speicherplatz in Anspruch nehmen)
auf einer anderen Seite zu veröffentlichen. Ich habe mir also einen Flickr-Account zugelegt.


Was Ihr jetzt konkret machen müsst, um meine Bilder ansehen zu können?

Klickt einfach auf diesen Link: https://flic.kr/ps/2XbfnM

Dann kommt Ihr direkt auf meinen Flickr-Account und könnt durch die Bilder stöbern :)

Viel Spaß dabei :)

Die nächsten Tage kommen auch noch mehr Bilder dort online.


Bei Fragen oder falls etwas nicht klappt, könnt Ihr Euch jederzeit gerne melden!


November bis Silvester ODER "Weihnachten mal unter Palmen"

22.01.2015 22:13

Da ich endlich mal wieder in den Genuss einer Internetverbindung kommen konnte, nutze ich natürlich sofort die Chance und teile meine neuesten Erfahrungen mit Euch (und auch die älteren, da ich die ja auch schon auf meinem PC gespeichert habe).


Abejas (Bienen)

An einem Samstag hat Don Mainor mich um 7.00Uhr früh mit
seinem Moped abgeholt, damit ich seine Bienenvölker (culmenas de abejas)
anschauen kann. Wir sind also zu seiner Finca gefahren und haben uns
Schutzanzüge mit Militärmuster und einen Imkerhut angezogen. Dann sind wir zu
Dritt mit Zuckerwasser und Rauch zu den Bienenvölkern gegangen und haben sie
gefüttert. Ich konnte sogar die ein oder andere Königin und Babybienen sehen!


Baile de Graduación

Mit dem ausrangierten US-Schulbus ging es nachmittags um
16.00Uhr los nach El Carmen. Vor dem Saal haben wir dann bis ca. 18.30Uhr
gewartet und dann ging der Abschlussball los. Als erstes sind die Abiturienten
jeder einzeln mit Eltern in den Saal gekommen. Dann gab es Reden, eine
Fotodiashow und Essen. Kurz vor dem Ende gab es dann auch eine Bar. Auf der
Feier waren auch ein paar Amerikaner, die sehr lustig getanzt haben. Um
Mitternacht gings mit dem Bus dann wieder nach Biolley. Das Lustige ist, dass
der Abiball war bevor die Schüler ihre Abschlussarbeiten geschrieben haben,
dass auch alle unbesorgt feiern können. Der Kontrast zwischen wunderschönen
Ballkleidern und Papptellern war auch sehr auffällig.


Grupo de Habitad

Am Tag nach dem Baile kamen die Amerikaner, die am Vortag so
lustig getanzt hatten, dann nach ASOMOBI, um die Kaffeetour zu machen. Sie
waren sehr freundlich und sehr interessiert. Vor allem aber waren sie sehr
begeistert von Dona Hortensia und haben ihr immer Kusshände nachgeworfen.
Habitad baut Häuser in ärmeren Vierteln und verschenkt diese dann an die
Ärmsten der Gemeinde.


15 anos de Alondra

Alondra hat mich zu ihrer 15.Geburtstagsfeier eingeladen.
Der 15.Geburtstag in Costa Rica ist so besonders wie "Sweet 16" in den USA und
der 18. In Deutschland. Der Unterschied ist, dass der 15.Geburtstag in Costa
Rica nur für die Mädchen besonders ist, weil sie mit diesem Geburtstag zur Frau
werden. Die Geburtstagsfeier ist sehr groß und hat viele Traditionen.

An Alondras Feier hat sie zuerst den Walzer mit ihrem Papa
getanzt, dann mit ihrem einen Opa und dann mit ihrem anderen Opa. Danach hat
sie sich auf einen Stuhl gesetzt und ihr Papa hat ihr die Ballerinas ausgezogen
und ihr dann Stöckelschuhe angezogen. Dann hat ihre Mama ihr ein Diadem
aufgesetzt, als Zeichen dafür, dass sie immer ihre kleine Prinzessin bleiben
wird. Danach gab es Essen und dann hat Alondra 15 Rosen an die 15 wichtigsten
Menschen in ihrem Leben verteilt und zu jeder Person eine kurze Rede gehalten.
Dann gab es einen "Karneval" mit lustiger Musik, Konfetti, Masken und lustigen
Hüten und einer Polonäse. Kurz vor dem Ende habe ich eine Mitfahrgelegenheit
bekommen, also bin ich etwas früher nach Hause gefahren. So habe ich zwar
leider den Kuchen verpasst, musste aber dafür nicht alleine im Dunkeln 2 Km
nach Hause laufen.


Finale Biolley-Colorado

Trotz der Ankündigung, dass Biolley das schlechteste
Fußballteam im ganzen Distrikt hat, sind wir wider Erwarten ins Finale
gekommen. Zwar ins Finale der "schlechteren" Gruppe, aber immerhin. Das haben
wir dann auch gewonnen. Mein Kumpel Emma hat mich gefragt, ob ich das Spiel für
ihn aufnehmen kann, damit er es seinem Papa zeigen kann, also habe ich das
Finale gefilmt und WIR HABEN GEWONNEN!


Pelicula

Illy-Kaffee hat einen Dokumentarfilm über ASOMOBI gedreht,
der "A small Section of the World" heißt. Zur Premiere wurden wir nach San José
eingeladen und sind mit einem Privatbus abgeholt worden. In nur 6 Stunden waren
wir in San José! Wir hatten ein Zimmer im Hotel Radisson mit Badewanne und
W-LAN. Was für ein Luxus! Ich habe gleich alles genossen und bis 3.00 Uhr
morgens das Internet und die Badewanne genutzt. Abends haben wir die Premiere
im Kino in Plaza Lincoln angeschaut. Danach gab es einen Empfang mit vielen
leckeren Häppchen. Hähnchenfilet mit Schinken, Kekse mit Humus oder
Aprikosen-Käse-Creme, Wein, Fresco,... Es waren auch Berühmtheiten des
Tico-Fernsehen auf der Premiere. Ich habe jetzt Fotos mit ihnen, aber kenne sie
nicht wirklich :)
Nach einem Frühstück mit O-Saft, Toast, Marmelade, Rührei und Muffins ging es
mit dem Bus am nächsten Morgen wieder zurück nach Biolley.


Playa Hermosa

Kurz darauf ging es schon wieder auf einen Ausflug. Diesmal
wollten wir Keike in Playa Hermosa besuchen. Nachdem ich mit dem Bus nach Las
Tablas gefahren bin, habe ich im Bus aus San Vito Tilli, einen Mitfreiwilligen,
getroffen. Zu Zweit verging die Busfahrt gleich doppelt so schnell, da man sich
immer viel zu erzählen hat. Um 9 waren wir dann auch schon in Playa Hermosa.
Eine sehr kurze Anreise für meine Verhältnisse :D Am ersten Tag haben wir dann
einen Spaziergang zum Strand gemacht, Keike hat einen Surfkurs organisiert und
danach haben wir gegrillt. Am Sonntag ging es dann los, das Highlight des
Ausflug: die Waltour. Zu Fuß ging es in den Nationalpark (durch den
Hintereingang durch einen Sumpf ;) ) und danach weiter mit einem Boot an der
Küste entlang. Wir haben den Strand gesehen, an dem Fluch der Karibik gedreht
wurde, die "Fenster" der Welt und viele verschiedene Vögel. Ein Pelikan kann
Salzwasser filtern und muss deshalb nie einen Fluss suchen, um Süßwasser zu
trinken. Und es gibt einen Vogel, der nur in der Luft gleitet und deswegen
unterm Fliegen auch schlafen kann. Leider haben wir weder Wale, noch Delfine
oder Schildkröten gesehen, aber es war trotzdem ein sehr schöner Ausflug. Nach
der Waltour sind wir in ein leckeres Restaurant in Uvita gegangen bevor es
wieder zurück nach Playa Hermosa ging. Dort haben wir uns dann erstmal
ausgeruht. Am Montag ging es dann nochmal an den Strand und danach in einen
Fluss zum Baden. Wir wollten den Bus um 16.00Uhr nehmen, aber der war schon
ausgebucht, also haben wir auf den Bus um 19.00Uhr gewartet, der dann um
20.00Uhr angekommen ist. Ich bin mit den anderen zusammen gleich nach San José
gefahren, da wir am Donnerstag einen Visumstermin hatten und ich nicht Montag nach
Biolley fahren wollte, Dienstag arbeiten und dann gleich am Mittwoch wieder
zurück nach San José um am Donnerstagmorgen zu dem Termin erscheinen zu können.
Das wäre nur doppelt so teuer und doppelt so viel Zeit im Bus gewesen.


Visum

In San José habe ich am Dienstag gleich mal fast den ganzen
Vormittag mit meiner Familie und Mathi geskypet und bin danach mit dem Bus ins
Zentrum gefahren. Da habe ich dann Glasperlen für die Rosenkränze besorgt, die
meine Gastmama macht und bin dann weitergefahren nach Guadalupe, um die
Gastfamilie aus San José zu besuchen. In der Gastfamilie gab es erstmal sehr
viel Essen, wir haben uns gut unterhalten und ich bin mit den Kindern auf den
Spielplatz gegangen. Danach bin ich diesmal ein bisschen früher zurück nach San
Sebastian gefahren und habe mich nichtmal verlaufen.

Am Mittwochvormittag haben wir Besorgungen gemacht, einen
veganen und einen normalen Kuchen gebacken und sind nach San Pedro zum
Crepes-Essen gefahren. Sehr lecker. Abends sind dann Keike und Tilli auch in
die WG gekommen und wir haben uns lange über Gott und die Welt unterhalten.

Am Donnerstagmorgen wollten wir dann mit der Peri nach San
Pedro fahren, um die OIM zu suchen, bei der wir einen Termin wegen des Visums
hatten. Als die Peri aber lange nicht kommen wollte, haben wir uns für ein Taxi
entschieden, was auch die einfachste und schnellste Möglichkeit war. Mit dem
Mitarbeiter der OIM sind wir dann zu einer speziellen Polizeistation gegangen,
um unsere Fingerabdrücke abzugeben. Danach haben wir in einer Soda zu Mittag
gegessen und sind dann weitergefahren zu Migración in Uruca. Dort haben wir
dann alle noch vor der Mittagspause unsere Anträge abgeben können und dann die
Mittagspause in der Mensa verbracht. Nach der Mittagspause ging es dann wieder
zu Migración und wir haben wirklich unsere Visa bekommen! Danach hat Bettina
Tilli nach La Sabana gefahren, wo er auf seinen Bus warten musste, und Keike
und mir noch Pavas und Escazu gezeigt. Von dort aus sind wir dann mit dem Bus
ins Zentrum und dann wieder zurück nach San Sebastian. Der Abend ist dann mit
einem Mädlsabend ausgeklungen und am Freitag um 6.00 Uhr morgens ging es dann
glücklich und mit Visum wieder Richtung Biolley.


Paso Canoas

(Biolley - San Vito - Ciudad Neily - Paso Canoas - Ciudad
Neily - San Vito - Biolley)

Mein Weihnachtspäckchen ist leider nicht in Biolley
angekommen, sondern in der Zollstelle in Paso Canoas. Der Plan war
ursprünglich, dass ich mit dem Bus fahre. Diesen Trip hätte ich aber niemals in
einem einzigen Tag schaffen können. Ich hatte aber sehr viel Glück, denn Jimmy
ist mit dem Auto für ASOMOBI nach Ciudad Neily gefahren. Von dort ist es dann
nicht mehr weit nach Paso Canoas.

Da ich mit Jimmy im Auto fahren durfte, war es also das
erste Mal für mich, dass ich den Distrikt Biolley in einem Auto verlassen habe.
Victor hat uns schon gesagt, dass die Brücke vom Fluss weggespült worden war,
also sind wir einen Umweg über El Carmen gefahren. Neugierig wie wir waren,
sind wir dann aber von der anderen Seite zur Brücke gefahren, um Fotos zu
machen. Danach ging es auf die Carretera. Sehr ungewohnt sich wieder
anschnallen zu müssen. Da es in Biolley so gut wie keine Verkehrspolizei gibt,
hatte ich mich schon Monate nicht mehr angeschnallt. Das wird eine Umgewöhnung
in Deutschland! Über San Vito ging es dann nach Ciudad Neily, um an einem
Seminar für ASOMOBI teilzunehmen. Yanuri und Gis waren die Abgesandten für das
Seminar, Jimmy und ich die "Chauffeure". Dadurch haben wir dann auch ein gratis
Mittagessen abgestaubt. Danach ging es weiter, diesmal wirklich nach Paso
Canoas. Paso Canoas liegt halb in Costa Rica und halb in Panama. Also war ich
eigentlich schon in Panama :D In der Post in Paso Canoas war vor uns ein Gringo
(=so sagen die Ticos zu den US-Amerikanern) mit einem Dolmetscher. Der
Postangestellte hat dann ein Taxi bestellt. Eigentlich nur für sich und die
Pakete, um sie zum Zoll (Aduana) zu bringen. Der Gringo und der Dolmetscher
sind aber einfach eingestiegen und haben uns dann zugerufen auch mit ins Taxi
zu steigen. Also haben wir neben dem gratis Mittagessen auch noch eine gratis
Taxifahrt abgestaubt. In Aduana war dann ein ziemlich grummeliger Sachbearbeiter.
Er hat mir gesagt, dass ich alles was in dem Paket ist, egal ob neu oder
gebraucht, wie neu versteuern muss. Und dass das sicher teuer wird. Er hat mich
ganz schön erschreckt! Ich war also ganz rot vor Scham, mir war schlecht vor
Angst und ich wusste nicht was ich tun sollte. Dann hat mir der Sachbearbeiter
gesagt, dass ich das Paket ungeöffnet zurückschicken könnte ohne zusätzliche
Gebühren. Wenn ich es aber öffnen ließe, dann muss ich den Inhalt komplett
versteuern. Der Sachbearbeiter war sehr unsympathisch und ich wusste nicht was
ich machen sollte. Im Paket waren auch die Weihnachtsgeschenke für meine
Gastfamilie und die Plätzchen, auf die ich mich schon so gefreut hatte.
Außerdem ist es nicht günstig ein Päckchen nach Costa Rica zu schicken und das
sollte alles umsonst gewesen sein... Also hab ich gesagt, sie sollen es öffnen
und hatte richtig Angst wie teuer es wohl werden würde. Dann war
Personalwechsel. Jimmy hat sich gleich mit dem neuen Sachbearbeiter
angefreundet. Der hat dann auch mein Päckchen geöffnet und eine gefühlte
Ewigkeit Sachen in seinem PC aufgelistet. Ich bin vor Schreck fast gestorben!
Ich war richtig froh, dass Yanuri, Gis und Jimmy dabei waren. Als er fertig
war, gab er uns die Rechnung, die wir in der Bank bezahlen sollten. 4.500
Colones (6,50€). Ich war soo erleichtert! Er hat nur drei Socken und den
Masskrug versteuert. Nachdem wir bezahlt hatten, sind wir wieder zur Aduana
gegangen und haben endlich mein Weihnachtspäckchen abgeholt.

Danach haben wir uns wieder Richtung Heimat gemacht. Ich
habe das erste Mal San Vito kennengelernt. In einer Libreria habe ich
Bastelsachen besorgt und wir haben Kaffee in einer Bäckerei getrunken. Dann
ging es weiter. Auf der Carretera hat uns dann eine Polizeikontrolle
aufgehalten. Was wir denn in dem Päckchen hätten? Und ich sei Ausländer. Warum
ich im Land sei? Wo ich arbeite? "Wollen Sie meine Cedula (Ausweis/Visum)
sehen?". Nicht schon wieder. Ich wollte doch nur nach Hause fahren. Als sie den
Zollstempel gesehen haben, waren sie aber zufrieden und haben uns weiterfahren
gelassen. Nach einigen Metern sind wir aber an einem Auto vorbeigefahren, dass
von der Straße abgekommen ist, also sind wir stehengeblieben und haben es
abgeschleppt. Nach einem weiteren Halt in Las Tablas und einem Halt nachdem wir
die Carretera verlassen haben, um uns abzuschnallen, kamen wir dem Ziel langsam
näher. Auf dem Weg nach Biolley sind wir noch an einem Lastwagen
vorbeigekommen, der auch von der Straße abgekommen war, aber wir hatten nicht
genug Kraft, um ihn abzuschleppen, also haben wir ihm eine Telefonnummer
gegeben und sind weitergefahren. In Biolley angekommen wurden wir dann schon
erwartet. Jimmy, der Witzemacher, hat am Telefon zu seiner Tochter gesagt, dass
wir alle eingesperrt worden sind, weil meine Schokolade illegal war. Sie hat es
ihm aber geglaubt und wie das in einem Dorf nunmal so ist, "wusste" das ganze
Dorf schon welches Unheil uns wiederfahren ist, als wir ankamen. Nach zwei
Tagen war das Gerücht dann aber auch wieder gänzlich zerstreut und der Familie
und den Kollegen hat die Schokolade sehr gut geschmeckt. Mittlerweile ist
nichts mehr von der Kinderschokolade übrig und auch die Plätzchen sind knapp.
Was für ein Ausflug und das alles nur wegen eines Weihnachtspäckchens!


Adventskalender

Mit den in San Vito gekauften Bastelsachen hab' ich mich mit
meiner Schwester und später auch meiner Cousine an die Arbeit gemacht einen
Adventskalender zu basteln. Die meisten Leute hier haben noch nie einen
Adventskalender gesehen und am Anfang nicht verstanden, was ich damit machen
will, aber nach den ersten paar Tagen im Dezember sind auch meine Kollegen
jeden Tag am Adventskalender vorbeigegangen, um die Nachricht des Tages zu
lesen und in meinem Haus sind die Familienmitglieder extra früher aufgestanden,
um das Türchen öffnen zu können. Die Türchen des Arbeitsadventskalenders hat
mein kleiner Freund Mathias geöffnet, den ich dafür jeden Tag in meiner
Mittagspause Zuhause abgeholt habe. Die Kinder machen jetzt schon Pläne
nächstes Jahr wieder einen Kalender mit mir zusammen zu basteln. Ich weiß dann
immer nicht so recht wie ich ihnen erklären soll, dass ich nächstes Weihnachten
nicht mehr hier sein werde...


Familienausflug

An einem schönen Sonntag haben wir beschlossen alle zusammen
einen Ausflug zu machen. Nachdem wir den Vormittag lesend verbracht haben, ging
es nachmittags zu 8 in einem normalen Auto auf die Reise. Wir sind in den
30-Minuten-entfernten Ort Altamira gefahren, um in die Heladeria (Eisdiele) zu
gehen. Als erstes haben wir die ansässige Frauenorganisation ASOPROLA besucht
und uns die künstlerische Gestaltung des Geländes angeschaut und danach sind
wir in die Eisdiele gegangen. Das Eis dort wird von den Frauen dort mit
regionalen und biologisch angebauten Früchten hergestellt. Auf dem Rückweg haben
wir spontan beschlossen einen Abstecher zum Uropa der Familie zu machen, den
ich an diesem Tag kennengelernt habe. Wir haben "Wasseräpfel" geerntet, uns
unterhalten, den Sonnenuntergang genossen und mit den Hunden gespielt. Als es
dann wieder Richtung Heimat ging und in der Kirche Licht brannte, als wir
vorbeigefahren sind, ist meiner Gastmama aufgefallen, dass sie ja ganz
vergessen hatte, dass sie eine Pfarrgemeinderatsversammlung hatten. Sie ist
dann schnell noch für die letzte halbe Stunde dazu gestoßen und wir anderen
sind nach Hause gefahren.


Schlitzohr Mathias

Über meinen kleinen Freund Mathias gibt es mittlerweile so
viele Geschichten zu erzählen. Einmal ist er mit seinem Fahrrad an mit
vorbeigefahren und hat mich zu sich nach Hause zum Essen eingeladen. Da meinte
er: "Eines Tages werd' ich dich mit meinem Motorrad abholen, aber momentan habe
ich leider nur ein Fahrrad."

Ein anderes Mal als seine Hündin Junge bekommen hatte, hab'
ich ihm erzählt, dass ich gerne einen Babyhund hätte, aber den ja leider nicht
mit nach Deutschland nehmen kann. Ein paar Tage später hat mir seine Oma dann
erzählt, dass er als die Hündin nicht da war einen Babyhund gesucht hat, ihn in
eine Brotbox gesetzt hat und schon auf dem Weg zu mir war, um ihn mir zu
schenken...

Ein anderes Mal hat er mir gesagt, dass er Pilot wird, damit
er mich immer in Deutschland abholen kann und mit nach Costa Rica nehmen kann
und dass ich dann niemals dafür bezahlen muss.

Zu Weihnachten hat er mir eine Packung Schokolade und ein
Snickers geschenkt, weil ich ihm einmal einen Kinderschokoladeriegel geschenkt
habe.

Es gibt noch soooo viele andere Geschichten von meinem
kleinen Schlitzohr-Freund, aber alle kann ich gar nicht aufschreiben, weil es
so viele sind :)


Tiere

Auch die Tierwelt in Costa Rica wird nicht langweilig. Jeden
Tag sehe ich andere Tiere und lerne viel über die verschiedenen Arten dazu. Da
es hier jetzt mittlerweile Sommer ist, werden die Tiere immer aktiver und man
sieht sie noch öfter als sonst. Skorpione sind hier mittlerweile an der
Tagesordnung. Auf der Couch, in den Vorhängen, in den Schuhen,... man muss immer
aufpassen, dass man sich nicht auf einen draufsetzt. Von dem Gift der
einheimischen Skorpione stirbt man zwar nicht, aber ich habe mir sagen lassen,
dass es wahnsinnig wehtut und sogar für einige Stunden der halbe Körper gelähmt
sein kann. Das geht nach einiger Zeit von alleine wieder weg, aber ausprobieren
sollte man es trotzdem nicht unbedingt.

Auch die Schlangen kommen jetzt öfter aus ihren Löchern und
spazieren auf der Straße herum. Lebendig habe ich bis jetzt nur ungiftige
Schlangen gesehen, aber tot auch schon die richtig giftigen. Vor ein paar Tagen
wollte eine Terciopelo bei meiner Kollegin ins Haus kriechen und meine
Gasttante hatte auch schon eine in der Küche. Die Fotos sind von einer toten
Korallschlange und von einer toten Mika (zum verwechseln ähnlich mit der
tödlichen Terciopelo). 

Aber auch die Raupen in Costa Rica sind anders als in
Deutschland. Natürlich gibt es auch "Normale", aber es gibt auch giftige. Man
stirbt auch von den Raupen nicht, aber von den grünen kann man Grippe kriegen
und die schwarzen tun einfach nur weh.

Kleine Anekdote aus dem Leben der Kathi: Wer mich kennt, der
weiß, dass ich ein Tollpatsch bin. Ein richtiger Tollpatsch! Also, wie es der
Zufall so will, hat mich eine Kollegin gefragt, ob ich ihr bei ihrer
Englischhausaufgabe helfen kann und mir angeboten mich neben sie auf einen
Stein zu setzen. Naive Glückspilz-Kathi geht davon aus, dass alles in Ordnung
ist und man nicht nachschauen muss, ob etwas auf dem Stein ist, setzt sich hin
und spürt einen stechenden Schmerz am Po. Sie springt hektisch auf und schaut
was den Schmerz verursacht und findet auf dem Stein: NICHTS. Verwirrt, aber
einigermaßen beruhigt setzt sie sich wieder hin. Man sollte erwähnen, dass sie
eine schwarze Hose anhatte. Und wieder wird der Schmerz stärker, ein Stechen
und Zwicken. Wieder springt sie auf. Diesmal seht sie etwas an ihrer Hose. Eine
Raupe, eine schwarze giftige Raupe an ihrer schwarzen Hose. Deshalb hat sie die
auch nicht gesehen. Die entfernt die Raupe, die sie leider durch ihr Gewicht
ermordet hatte und jetzt sich wieder hin. Der Schmerz dauert zwar noch ein
bisschen an, aber den Kürzeren hat die arme Raupe gezogen.

Bei der Pulperia (Tante-Emma-Laden) ist eine Babykatze
rumgestreunt. Meine Familie und ich waren beim Einkaufen und meine Gastmama hat
gesagt wir bräuchten eigentlich eine Katze, die die Mäuse frisst, die immer in
unser Wohnzimmer laufen. Ich hab also gefragt, ob ich die kleine Katze mitnehmen
darf und da sie niemandem gehört hat, meinten die Pulperia-Menschen und auch
meine Gastfamilie, dass ich sie mitnehmen kann. Ich hab die kleine Katze dann
auf dem Arm mit zu unserem Haus genommen und eine knappe Stunde damit verbracht
sie und unseren Hund miteinander anzufreunden. Sie haben sich dann aber auch
gut verstanden. Wir haben sie mit Milch gefüttert und immer, wenn andere Hunde
gekommen sind, hat unser Hund sich zwischen den fremden Hund und die Katze
gestellt und sie beschützt. Aber an einem Tag war unser Hund leider gerade
unterwegs und der Nachbarshund hat die Gunst der Stunde für sich genutzt und
meine Katze so erschreckt, dass sie in einen Baum geflüchtet ist und dann hat
er noch ewig unter dem Baum gebellt. Danach ist meine Katze weggelaufen und nie
mehr zurückgekommen...

Außerdem hab ich hier sowas wie meinen eigenen Hund in der
Art: Thor. Er ist zwar nicht mein Hund, sondern der Hund meiner Kollegin, aber
jeden Tag begleitet er mich, wenn ich zur Arbeit gehe. In meiner Mittagspause
wartet er schon im Hof von ASOMOBI und auch um 16Uhr, wenn ich von der Arbeit
nach Hause gehe, gehe ich fast nie ohne "meinen" Hund. Er hat sogar während der
Krippenspielproben, bei denen ich mitgeholfen habe, vor dem Salon auf mich
gewartet.


Erster Besuch!

Mittlerweile hatte ich auch schon Besuch in Biolley. Zwei
Mitfreiwillige sind für ein langes Wochenende zu mir ins Dorf gekommen. Am
Freitag sind sie nachmittags mit der Busetta hier angekommen und wir sind
miteinander bis nach ASOMOBI gefahren. Nachdem die Zimmer bezogen wurden, habe
ich ihnen das Gelände gezeigt und wir sind ein wenig spazieren gegangen. Um
16Uhr hat Dona Hortensia dann eine Tour de Café gemacht und ihnen die
Geschichte von ASOMOBI erzählt und den Kaffeeprozess erklärt. Abends hat Miguel
ihnen dann noch die Chancadora,
die "Kaffeemaschine", die die Schale entfernt, erklärt und gezeigt. Danach sind
wir ins Dorf gegangen und ich habe ihnen meine Familie vorgestellt. Zusammen
haben wir dann alle die Telenovela "La Hija del Mariachi" geschaut und danach
sind sie zurück in die Herberge gegangen.

Der Samstag hat um 6.30Uhr mit einer Tour de Miel
(Imkertour) für die beiden begonnen. Danach sind wir zu mir nach Hause gegangen
und Abuela hat ihnen die komplette Finca gezeigt und sie durften unsere Kuh
Luna melken. Bei mir Zuhause hat uns dann Pablo, ein Kumpel von mir, abgeholt
und wir sind alle zusammen zum Fluss gegangen. Dort haben wir dann den
Vormittag verbracht und sind vor dem Mittagessen sogar noch an der Finca der
US-Amerikaner vorbeigegangen. Wie erstaunt wir waren wie viel wir an einem
Vormittag geschafft haben! Am Nachmittag sind wir in die Kirche gegangen, um
dort beim Putzen und beim Dekorieren zu helfen. Danach sind wir zu meiner
Familie gegangen und haben den Rest des Tages dort mit allen zusammen
verbracht. Zum Schlafen bin ich diesmal auch mit in die Herberge gegangen und
wir haben einen Mädlsabend gemacht.

Der Sonntag hat noch früher begonnen als der Samstag. Um
4.30 früh sind wir zum Bus gegangen, der um 5Uhr Richtung Altamira gefahren
ist. Im Bus haben wir uns dann mit Pablo getroffen, der auch unser Guide war an
dem Tag. Als erstes haben wir eine Kaffeeplantage (Cafetal) besucht. Danach
gings vorbei an der Heladeria, die noch immer geschlossen hatte, zu ASOPROLA.
Ich wollte ja, dass auch die Mädls das kennenlernen können. Danach sind wir
alle zum lokalen Künstler Pancho gegangen, Pablo hat uns Panchos Finca gezeigt,
die Bäume erklärt, wir waren am Fluss, haben Vögel beobachtet und durften auch
in Panchos Haus. Pancho hat uns dann zum Essen eingeladen, was wir natürlich
gerne angenommen haben. Den Plan noch in den Nationalpark zu gehen, haben wir
auf Grund von Gemütlichkeitsproblemen, dann aufgegeben und den Mittag lieber in
der Hängematte verbracht. Danach sind wir nochmal bei ASOPROLA vorbeigegangen,
weil ich für die Arbeit Prospekte brauchte und danach sind wir in die Heladeria
gegangen, um ein Eis zu essen. Als wir auf dem Heimweg waren, hatten wir Glück,
denn der Bus hat uns auf der Straße aufgesammelt und von der Endstation des
Busses aus sind es nur noch ca. 6km bis zu mir nach Hause. Ich hab mich dann
ganz schnell geduscht und bin in die Kirche gegangen. Es war Erstkommunion. Der
Pfarrer fragt die Kinder hier verschiedene Sachen und wenn sie die Antwort
nicht wissen, dann gibt er ihnen die erste Kommunion nicht und sie müssen die
Antworten bis zum nächsten Jahr lernen. Danach hab ich noch einer Bekannten
Englischnachhilfe gegeben und bin danach gleich eingeschlafen.

Am Montag stand dann für die beiden meinen Arbeitsalltag
kennenlernen auf dem Programm. Am Vormittag haben wir im Beneficio gearbeitet,
also Kaffee gewendet, die Guardiola, also die Kaffeetrockenmaschine, geleert,
Kaffeebetten geflickt und schon getrockneten Kaffee in Säcke verpackt. Nach dem Mittagessen haben wir
dann den Bereich gewechselt und in der Tostadora gearbeitet. Doña Hortensia hat erklärt,
wie man den Kaffee röstet und mahlt und wir haben Kaffeetüten mit Etiketten
beklebt, Kaffee abgewogen und abgepackt. Nach der Arbeit sind wir dann zusammen
in meine Familie gegangen und haben die Telenovela angeschaut. Danach sind wir
wieder nach ASOMOBI gegangen und haben uns bis Mitternacht Geschichten erzählt.
Ein richtig lustiger Mädelsabend! J Und eine kurze Nacht, denn
um 4.00Uhr mussten wir schon wieder aufstehen, da der Bus um 5.00Uhr morgens
das Dorf verlässt.


"Servicio al Cliente" und die Geschichte des kleinen
Erdbebchens

ASOMOBI hat eine Fortbildung mit dem Thema "Servicio al
Cliente", also Kundenservice, veranstaltet, an dem auch ich teilnehmen durfte.
Es war sehr interessant zu hören worauf genau geachtet werden muss und in
welcher Atmosphäre welcher Grad des Kundenservice angebracht ist. So ist für
manche Menschen ein Sterne-Kundenservice eher einschüchternd. Während der
Fortbildung gab es für mich dann auch eine Premiere: mein erstes Erdbeben!
Alles hat gewackelt und hin und her gewippt. Mir wurde vorher schon gesagt,
dass es zu dieser Jahreszeit öfters mal Erdbeben gibt, wie ich mich zu
verhalten habe und dass die meisten in dieser Region eher ungefährlich sind,
weshalb ich erstaunlicherweise nicht mal Angst hatte. Ich fand es sogar lustig!
Seit dem gab es immer öfters leichte Erdbeben. Manche sind lustig, wenn z.B.
die Christbaumkugeln plötzlich wie von Geisterhand hin und her schaukeln.
Andere eher nervig, wenn man um 3Uhr morgens von einem wackelnden Bett geweckt
wird. Solang sie jedoch nicht gefährlich sind, gibt es definitiv schlimmeres
und ein Erdbeben bietet doch auch immer guten Gesprächsstoff an nächsten Tag in
der Arbeit.


Nationalparktagung in Tapanti

Anfang Dezember war eine Tagung des Nationalparkteams mit
dem Thema "Biosphärenreservat La Amistad" im Nationalpark Tapanti. ASOMOBI hat
meine Gastmama und mich zu der zweitägigen Tagung geschickt. Es war sehr
interessant mehr über die Naturschutzprojekte zu erfahren und mit
Nationalparkabgeordneten des ganzen Landes in Kontakt zu kommen. Auf der
abenteuerlichen Hinfahrt mit 13 Personen in einem 7-Personen Auto, auf dem die
hinteren Sitzbänke ausgebaut wurden und durch zwei Holzbänke links und rechts
ersetzt wurden, wurden wir durch die vielen Steine auf der Straße heftig durchgeschüttelt.
Dass wir die meiste Zeit ohne ersichtlichen Grund auf der linken Spur gefahren
sind (obwohl in Costa Rica normal rechts gefahren wird) und auf dem Platz neben
mir eine Gasflasche transportiert wurde, hat mir dann doch ein mulmiges Gefühl
in der Magengegend beschert. In Tapanti angekommen, war die Vegetation sehr
anders als in anderen Teilen Costa Ricas. Die Farben der Erde und die Bäume
haben mich eher an Deutschland erinnert als an Costa Rica und auch die
Temperaturen waren sehr gewöhnungsbedürftig. Es war winterlich kalt! Das ist ja
kein Problem für eine wintererprobte Europäerin, sollte man meinen, aber weit
gefehlt. In dem Haus, in dem die Tagung stattfand, war nämlich nicht geheizt
und es wurde vorher auch nicht gesagt, dass es kalt werden würde. Mit T-Shirt
und Turnschuhen gewappnet saßen wir also zwei Tage lang im Kalten. Am Ende des
zweiten Tages hatte man sich dann langsam an die Temperaturen gewöhnt, da ging
es auch schon wieder zurück ins Warme. Mit vielen neuen Erfahrungen, neuen Kontakten
und einer "Grippe" sind wir dann wieder in Biolley angekommen. ("Grippe" in
Costa Rica ist Husten, Schnupfen und Halsweh)


Caña

An einem Nachmittag hat Rigo für uns eine Caña geerntet und
Abuela hat sie dann geschält und in kleine Stückchen geschnitten. Caña, also
Zuckerrohr ist die Vorstufe zu Zucker, aber durch ihre faserige Konsistenz wird
sie auch zur Zahnreinigung verwendet. Klingt ziemlich paradox, ist aber so. Wir
haben also auf den Cañastückchen
rumgekaut, bis kein Saft mehr rauskam. Richtig lecker und sobald ich wieder die
Chance bekomme, werde ich sicherlich wieder Caña essen.


Interview für Arte

Eigentlich sollte ich an diesem Tag im Haus arbeiten, aber
Ariana hat mich angerufen, ob ich ihnen in ASOMOBI helfen kann, da ein
Interviewteam unangekündigt angekommen ist und die französischen Reporter
leider kein Spanisch, sondern außer Französisch nur Englisch sprechen. Don
Mainor hat mich dann mit seinem Moped abgeholt und auf gings nach ASOMOBI. Als
erstes wurden einige Fragen gestellt und ich habe einfach nur übersetzt. Dann
wurde plötzlich auch gefilmt, aber ich war ja nur hinter der Kamera und habe
übersetzt, also war auch das kein Problem. Ich war zwar verwundert, weil mir
gesagt wurde, dass es ein Interview für eine Zeitung werden sollte, aber ich
weiß nicht viel über Journalismus, also hab' ich nicht weiter nachgefragt. Als
dann immer mehr gefilmt wurde, wurde mir langsam klar, dass es wahrscheinlich
kein Zeitungsinterview wird und irgendjemand meine Kolleginnen falsch
informiert hatte oder es Verständnisschwierigkeiten gegeben haben muss, aber
auch ein Fernsehinterview war natürlich in Ordnung. Als der Kameramann mich
dann auch filmen wollte, wollte ich zuerst nicht, da ich erstens sowieso nicht
gern gefilmt werde und zweitens mit meinen Arbeitsklamotten da war und von der
Vormittagsarbeit und der Sonne schon ziemlich verschwitzt war. Dann hab' ich
mir aber gedacht, dass es ja eigentlich egal ist, weil das sowieso ein
französischer Sender ist (ich wusste nicht, dass es ARTE war) und ich in Frankreich
so gut wie niemanden kenne. Nach dem ganzen Geinterviewe und Gefilme haben wir
dann noch einen Wisch unterschrieben, dass sie die Aufnahmen mit uns auch
verwenden dürfen und dann haben sie uns gesagt, dass sie von ARTE sind und das
in Frankreich UND IN DEUTSCHLAND ausgestrahlt wird. Na super, so viel zu meiner
Theorie.... 


Kurztrip nach San Vito

Mit den anderen Freiwilligen ging es auf einen gemeinsamen
Ausflug. Da der Ausflug nach San Vito ging, sollte man meinen, dass ich
Heimvorteil gehabt hätte, aber durch die schlechte Busverbindung waren doch
wieder die San Joséler klar im Vorteil, wenn man die Flexibilität bewerten
sollte. Nachdem es für mich um 5.00Uhr mit dem Bus Richtung Las Tablas ging
(die San Joséler mussten erst um 8.30Uhr mit dem Bus losfahren) und ich dort
dann in den Bus nach San Vito umgestiegen bin, kam ich um 8Uhr schon an. Ich
hab' also beschlossen es zu genießen in einer Stadt zu sein und bin erstmal zur
Bank gegangen, dann in einen Supermarkt, um Shampoo, Geschenkpapier und Waschlappen
zu kaufen und dann in die Bäckerei Flor. Während ich meinen Erdbeermilchshake
genossen habe, kam ein Santa-Claus-ähnlicher Mann auf mich zu und wollte mir
ein Weihnachtslotterieticket verkaufen. Da jeder aus meinem Dorf schon eins
hatte, habe ich dann auch eins gekauft und er hat sich zu mir gesetzt und mir
seine Lebensgeschichte erzählt. Da ich eh nichts zu tun hatte, da die anderen
noch Stunden im Bus sitzen würden und die Pizzeria, auf die ich mich schon so
gefreut habe, erst in zwei Stunden aufmachen würde, haben wir uns lange
unterhalten. Er hat mir erzählt, dass er halb weiß, halb Indianer ist und mir
ein paar Pflanzenrezepte erklärt. Dann hat er mir von einer deutschen Freundin
erzählt, die er vor vielen Jahrzehnten kennengelernt hat. Nach dem Gespräch bin
ich dann in die Apotheke gegangen, um eine Medizin für mein Ohrenweh zu
besorgen und danach bin ich in die Pizzeria gegangen. Seit 4 Monaten mal wieder
Pizza essen; das war schon was anderes als Reis mit Bohnen. Als ich gerade
fertig war mit Essen, hab ich einen Anruf vom Doc bekommen, bei dem wir
übernachten wollten. Er war gerade beim Einkaufen und konnte mich gleich
mitnehmen. Wir sind also zu einem seiner Grundstücke gefahren und haben eine
riesige Kiste voll Gemüse fürs Abendessen geerntet. Wir waren über 20 Personen
in seinem Haus. Danach sind wir zu ihm nach Hause gefahren, ins magische Haus!
Die Fotos sollten Erklärung genug sein, warum wir jetzt alle "das magische
Haus" sagen. Am Montag ging es dann früh morgens ins Indianerterritorium "La
Casona". Dort haben wir eine Tour bekommen, gegessen und in einem Fluss mit
Wasserfall gebadet. Danach sind wir wieder ins Haus vom Doc gefahren und haben
uns entspannt. Auf dem Weg zur Grenze von Panama, wo man günstig einkaufen
kann, sind wir an der Bäckerei vorbeigefahren und ich habe einen Kuchen für die
Graduación meiner Gastschwester und Gastcousine am nächsten Tag gekauft. Danach
gings weiter nach Rio Sereno an die Grenze. Der DutyFree-Shop hatte
geschlossen, also weiter in ein anderes Grenzdorf. Am Abend sind wir dann noch
in ein Beneficio in Sabalito gefahren. Es war sehr interessant zu sehen, wie es
in einer Massenproduktion abläuft, da wir ja eine sehr kleiner
umweltfreundlicher Betrieb sind. Nach der Beneficiobesichtigung sind die
anderen wieder zum Doc gefahren und haben da eine "Letzter-Abend-Party"
gefeiert und ich habe eine gratis Privattaxifahrt bis nach Biolley vom Chaufeur
vom Doc bekommen. Um Mitternacht war ich dann in Biolley, habe den Kuchen
versteckt und bin müde ins Bett gefallen. Am nächsten Tag sollte es ja schon
früh weitergehen.


Graduación

Am nächsten Tag ging der Bus dann um 7.00Uhr morgens nach El
Carmen zum Colegio. Der Kuchen blieb versteckt, es sollte ja eine Überraschung
werden. In El Carmen angekommen, haben wir erst Lizbets Mama besucht und dann
Plätze freigehalten, weil meine Gastmama und Fanny mit Ricardo und Co im Auto
gefahren sind. Die Zeugnisverleihung war eigentlich wie in Deutschland: Viele
Reden... Ich hab alles gefilmt und danach gings für uns alle ins Auto. Ein
5-Sitzer für 8 Personen. Die Autofahrten hier faszinieren mich immer noch :D
Anstatt nach Hause zu fahren sind wir nach San Isidro gefahren und haben vier
Einkaufstüten(!) voll Platanos gekauft. Wie später rauskam, sollte das das
Notfallgeschenk sein, weil sie einen Kuchen bestellt hatten, der aber
höchstwahrscheinlich nicht geliefert werden konnte. Von meinem Kuchen wusste
noch niemand was. Bei der Pulperia haben wir noch eine Pepsi und eine Colita
gekauft und los ging das Fest. Im Haus habe ich dann meinen Kuchen rausgeholt
und Fanny und Sharon geschenkt. Es hat mich richtig gefreut, wie sich alle über
den Kuchen gefreut haben. Und als wären 4 Tüten Platanos und ein Kuchen nicht
schon genug Essen, kam am späten Nachmittag auch noch der andere Kuchen an.
Davon haben wir dann die ganze Woche gegessen ;)


Kanadier

Wieder in der Arbeit angekommen, kam dann auch eine Mutter
mit ihrer Tochter in ASOMOBI an, um dort Urlaub zu machen. Von Mittwoch bis
Montag. Die beiden kamen aus Kanada und sprachen so gut wie kein Spanisch,
weshalb mein Arbeitsplan für die nächsten Tage zweitrangig wurde und ich zum
Dolmetscher umfunktioniert wurde. Eine Dorf-Tour, ein Besuch beim Pool,
Vorbereitung beim Krippenspiel, die Fiesta de los niños und am Abend die Fiesta
bei Pancho, die Tour der Finca von Don Edgar und kleine Übersetzungen hier und
dort. Während der paar Tage haben wir uns auch angefreundet und ich wurde nach
Kanada eingeladen. Ein paar Tage oder ein Jahr, ich könnte so lange bleiben,
wie ich möchte :D
Eine schöne Erfahrung, eine spaßige Arbeit und zwei neue Freundschaften mehr
:)  


Weihnachten

Weihnachten auf costa-ricanisch. Plastikweihnachtsbaum und
Hitze. Das stand lange fest. Aber wie gefeiert werden sollte, das hab ich erst
recht spät herausgefunden. Und ich war begeistert! Mittag bin ich zu einer
Kollegin eingeladen worden und wir haben Tamales gemacht. Da hatte ich schon
Übung drin, weil wir die Woche zuvor über 100 in meiner Familie gemacht haben.
Danach bin ich nach Hause gegangen und die Feier hat gegonnen. Wir haben ein
Schwein geschlachtet und am Abend ein Lagerfeuer in einer Pennertonne vorm Haus
gemacht. Ich habe Teig für Steckerlbrot gemacht, ein Onkel hat Cola und
Marshmallows mitgebracht, ein Anderer Dosenbier. Wir haben gegessen, die
Telenovela angeschaut, weiter gegessen, gewichtelt und noch mehr gegessen. Das
Wichteln war sehr lustig, weil wir aus dem Geschenkeverteilen ein Ratespiel
gemacht haben. Ich hab von Ricardo Gummistiefel und eine Tortillera bekommen und von der ganzen Familie
ein T-Shirt mit Costa Rica-Aufdruck. Danach haben die Kinder alle Cola
getrunken und die Erwachsenen Dosenbier. Stellt Euch vor es läuft den ganzen
Abend lateinamerikanische Musik und 11 Leute tanzen durch ein kleines
Wohnzimmer: meine Familie. Ihr sehr also, wir hatten eine riesen Gaudi!


Silvester

Silvester an sich war dann schon deutlich weniger los. Ich
hab' einen Kuchen für die Geburtstagsfeier des Sohns meiner Chefin gebacken,
auf die ich später eingeladen war. Um nicht von ASOMOBI nach Hause und dann
wieder den Berg raufgehen zu müssen, habe ich bei Ariana Zuhause gewartet und
mit ihrem Sohn Susi und Strolch geschaut. Kurz vor 17Uhr, also Mitternacht in
Deutschland, bin ich wie eine Dumme durch die Gegend gelaufen und hab Netz
gesucht, um meiner Familie und Mathi auch pünktlich schreiben zu können. Und an
Silvester Netz zu finden ist schwer, je mehr Leute frei haben, desto mehr Leute
benutzen das Internet und je mehr Leute das Internet benutzen, desto schwerer
wird es einen Ort zu finden, an dem man eine Verbindung bekommen kann. Nach 10
Minuten hatte ich dann Glück und eine Verbindung gefunden. Noch drei Minuten
bis Mitternacht. Meine Nachrichten gingen also pünktlich raus und ich bin zur
Geburtstagsfeier gegangen. Es gab eine Piñata und meinen Kuchen. Es war sehr lustig, vor allem weil es
die erste Piñata des Kleinen war. Bevor ich nach Hause gegangen bin, um den
Silvesterabend mit meiner Familie zu verbringen, hat mir der Kleine noch
gesagt, dass wir jetzt Primos (Cousins) sind. Das hat mich sehr gefreut, da man
hier Primos ist, wenn man sehr gut befreundet ist und die Freunde deshalb schon
als Familie ansieht. Zuhause angekommen, haben wir Abendgegessen und die
Telenovela geschaut. Danach kam Bullreiten im Fernseh. Das ist eine Tradition,
die an Weihnachten beginnt. Die Veranstaltung ist in Zapote, in San José, und
wird jeden Abend im Fernseh übertragen. Um halb 11 abends sind wir dann alle
ins Bett gegangen. Das war das erste Silvester an dem ich vor dem neuen Jahr
ins Bett gegangen bin!


Neujahr

Am 01.01.2015 sind wir dann mit vielen anderen Familienmitgliedern
an den Fluss zum Picknicken gefahren. Wir haben uns ein schattiges Plätzchen
gesucht, Almuerzo in Hoja (Mittagessen im Bananenblatt/ Reis, Bohnen und
Ruehrei in einem Bananenblatt eingewickelt) und Zangolote (scharfe
Thunfischcreme, die man mit Crackern isst) gegessen und ein Onkel hat Bacardi
mitgebracht, weshalb wir alle Bacardi-Cola getrunken haben. Am Fluss waren auch
viele Bekannte, also sind immer wieder nette Gespräche entstanden und man
konnte baden. Mit meinem Cousin Patrick habe ich einen Sandvulkan gebaut.
Danach ging es nach Hause und wir haben den Nachmittag ruhig ausklingen lassen.


Neue Fotos

05.11.2014 09:01

Wenn Ihr Lust habt, dann schaut Euch gerne mal die Bilder an:

https://flic.kr/ps/2XbfnM

(der verbesserte Link)

Nachrichten :D

20.10.2014 02:47

Da auch dieser ganze Eintrag jetzt schon drei Wochen auf meinem Laptop auf Internet wartet, ist das ganze schon ein wenig her. Gerade hab ich Internet, weil wir von der Firma aus als Ehrengäste zu einer Kinopremiere eingeladen wurden. Wir wohnen also eine Nacht in einem Nobelhotel O.O

Darüber aber in meinem nächsten Eintrag mehr (falls ich jemals wieder genug Internet haben sollte :D ). Jetzt muss ich mich fertig machen.... :)

Es ist schon ein Zeitchen her, seit ich das letzte Mal etwas geschrieben habe. Es ist einfach immer so viel los, dass ich keine Zeit habe, mich in mein Zimmer zurückzuziehen und vor dem PC zu sitzen, um einen Bericht zu schreiben. Es gibt hier so viel zu erleben! Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen und wisst zu schätzen, dass der Bericht auf Deutsch ist ;) Mit den englischen Übersetzungen hinke ich nämlich leider ein bisschen hinterher. Hoffentlich findet sich bald mal ein bisschen mehr Zeit, die es zu füllen gibt ;) Jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen!

 

Fiesta Ambiental

Samstag

Am Nachmittag ging es für uns in den Salon, in dem das „Bingo“ stattfand. Das war sehr unterhaltsam, da man viele Bekannte treffen konnte und sich sehr interessante Gespräche ergeben haben. Außerdem konnte ich dabei meine Zahlenkenntnisse weiter vertiefen.

Am Abend fand dann der Baile statt, dem die Jugendlichen schon wochenlang entgegengefiebert haben. Auch dort hatte ich viel Spaß, während ich mich mit den anderen unterhalten habe. Getanzt habe ich (leider) nicht, aber das habe ich auch gar nicht erwartet. Ich kenne noch nicht viele „ca.-Gleichaltrige“ und Gleichaltrige gibt es hier kaum. Außerdem lassen meine Kenntnisse der lateinamerikanischen Tänze sehr zu wünschen übrig. Ich war trotzdem glücklich und habe etwas später von meinem Bett aus noch lange der Tanzmusik gelauscht (der Salon ist in der Nähe unseres Hauses).

Sonntag

Partidos de Fútbol

Im Rahmen der Fiesta fanden die wöchentlichen Fußballspiele bei uns im Ort statt, was es für mich sehr angenehm machte, immer mal wieder vorbeizuschauen, wenn ich gerade Lust hatte und wieder zu den anderen zu gehen, wenn mir das mehr zusagte. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und schon gut eingelebt und aufgenommen, da ich von vielen Menschen gegrüßt wurde und auch viele Menschen schon mit Namen grüßen konnte, während ich über den Dorfplatz gegangen bin. Einige würde ich sogar schon langsam als Freunde bezeichnen. Eine andere Art von Freunden, da die meisten schon Kinder haben, die älter sind als ich, aber doch Freunde. Mit Litschis in den Händen und pfeifend habe ich mich schon ein bisschen gefühlt wie eine Tica :)

Bisuteria

Meine Gastmama und meine Gasttante haben auf der Fiesta auch unsere selbstgemachten Armbänder, Rosenkränze, Ohrringe und Ketten verkauft. Ich war sehr stolz, als meine Gastmama mir erzählt hat, dass ein Junge eines der Armbänder gekauft hat, die ich gemacht habe!

Feria Ambiental

Aus dem Parque Internacional La Amistad (PILA) ist ein Guide gekommen, der Aufklärungsarbeit über die verschiedenen Tiere, ihren Lebensraum, ihr Fressen und die Problematik der Wilderei geleistet hat. Der Vortrag war sehr anschaulich und mir hat besonders gefallen, dass er speziell auf die Kinder ausgerichtet war.

 

Motorradtreffen/-rennen

Außerdem sind viele Motorradfahrer zur Fiesta gekommen, um sich zu treffen und ein Rennen durch die Bergstraßen und teilweise auch Waldwege zu veranstalten. Als sie wieder in unserem Ort angekommen sind, waren alle voll mit Matsch und ihre Motos auch. Die Frauen waren nicht sehr begeistert, aber die Männer hatten ihren Spaß.

Traditioneller Tanz

Die Tanzgruppe der Grundschule ist aufgetreten und hat einen traditionellen Tanz aufgeführt. Ich schaue immer wieder gerne zu und freue mich viel über die Kultur Costa Ricas erfahren zu dürfen. Die Kleider finde ich besonders schön!

Biolley, eine große Familie

Obwohl in Biolley wirklich fast alle irgendwie zur Familie gehören und Cousins irgendwelchen Grades sind, meine ich das eher in einem anderen Sinne. Egal, wenn man trifft, alle sind nett zueinander. Und wenn man jemandem etwas „schnell“ vorbeibringen möchte, dann wird darauf bestanden, dass man zum Essen bleibt. Letzten Dienstag war nicht das erste Mal, dass ich bei einer Kollegin eine Folie abholen wollte und sofort Ananas und Kaffee angeboten bekommen habe, danach zu einem Bekannten gegangen bin, um etwas abzugeben, und zu Keksen mit Honig, Kokosnuss, Fresco und Empanadas eingeladen wurde und dann bei einer „Nachhilfeschülerin“ nochmal ein mehr als vollwertiges Essen bekommen habe. Unglaublich voll, da ich niemanden beleidigen wollte, indem ich sein Angebot ausschlage (habe ich einmal beim dritten Essen gemacht und die Frau war offensichtlich sehr gekränkt), bin ich dann um halb 9 abends von der Arbeit Zuhause angekommen. Oft bleiben mittlerweile schon Autos stehen und nehmen mich mit dorthin, wo ich hin muss, da sie mich jetzt kennen und auch immer mehr Hunde hier sind meine Freunde geworden, die mich auf meinem Fußweg von einem Haus zum nächsten begleiten. Auch der Sohn einer Kollegin zaubert mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen. Der Kleine ist 4 Jahre alt und heißt Mathias (Was für ein Zufall! :) :) :) ). Er singt jeden Tag, erzählt mir, dass er Hundefutter kaufen geht, stellt mir seinen Hund Nano vor, teilt mit mir seine Kokosnuss, lädt mich in seine imaginäre Rakete ein, baut mir einen Besen aus hohen Grashalmen oder redet mit mir auf Englisch, soweit es seine Sprachkenntnisse zulassen, die er aus der Fernsehsendung „Dora“ hat (Yellow, Orange, Hello,…), damit „ich mich nicht so anstrengen muss“.

Arbeit

Arbeit für die Menschen hier ist definitiv ein Privileg. Es ist für jemanden mit einer deutschen Mentalität wahrscheinlich schwer sich vorzustellen, dass jemand nach einem langen Tag voll von schwerer körperlicher Arbeit und für  unser Verständnis wenig Gehalt ins Büro des Chefs geht und sich bedankt heute Arbeit gehabt zu haben. Hier ist es aber das, was viele meiner Kollegen vor dem nach Hause gehen machen.

 

Grillfest auf Costa-ricanisch

Am Sonntag hat mir meine Gastmama eine SMS geschickt (ich war gerade bei Nachhilfe) und gefragt, ob ich mit zu Bekannten zu einer Fiesta möchte. Die Bekannte hat anscheinend spontan angerufen, ob wir zum Grillen kommen wollen, sie haben gerade ein Schwein geschlachtet. Wir haben in ihrer Finca also einen sehr schönen Nachmittag mit vielen Leuten und viel leckerem Essen verbracht und ich habe wieder ein Rezept mehr mit nach Hause genommen, da mir hier jeder gerne etwas lernen möchte :)

 

Estudiar/ Nachhilfe

Mittlerweile lerne ich immer mehr neue Leute kennen, da sich herumspricht, dass ich gerne helfe, wenn jemand Englisch oder Deutsch lernen möchte oder auch, wenn ein Schüler des Colegios fragen in Mathe hat. Mich freut es sehr, da diese Woche sogar Klassenkameraden meiner Cousine gekommen sind, die 30 Minuten mit dem Bus fahren müssen und vor dem nächsten Morgen nicht mehr nach Hause kommen und deshalb alle bei meiner Cousine übernachtet haben. Als ich am Samstag beim Englischunterricht war, waren anscheinend zwei Leute bei meiner Gastfamilie Zuhause und haben nach mir gefragt. Die nächsten Nachhilfelehrer sind in der drei Stunden entfernten Stadt und relativ teuer, weshalb es sich anbietet mich als Voluntaria zu fragen. Und für mich ist es auch eine sehr gute Möglichkeit, weil ich dadurch viele Leute kennenlerne, die mir viel über ihre Kultur und Lebensweise beibringen, ich mein Spanisch üben kann, Freunde finde und noch dazu viel Spaß habe dabei. Manchmal spaßen wir darüber und sagen, dass ich bei ASOMOBI „kündigen muss“, weil ich besser eine Schule für Fragen aller Art eröffnen sollte.

 

San José

Zum zweiten Teil des Einführungsseminars ging es für mich von Samstag bis Mittwoch nach San José. Das erste Mal, dass ich seit meiner Ankunft hier Biolley verlassen habe.  Um 3.45 Uhr klingelte mein Wecker und meine Gastmama ist extra mit mir zusammen aufgestanden, damit ich nicht alleine Frühstücken muss. Mein Widerstand sie solle doch ihren freien Tag genießen und ausschlafen, wurde einfach überhört und nach einer Abschiedsumarmung habe ich mich auf den Weg zum Bus gemacht, der einmal am Tag, um 5 Uhr morgens, durch unser Dorf fährt. Nach 9 Stunden und zwei Bussen bin ich dann auch endlich in San José angekommen und hab mich erstmal verlaufen. Zwei Parque Kennedys… Dafür habe ich aber die Universidad de Costa Rica von Innen besichtigen können, während ich auf eine Freundin gewartet habe, die mich dort nach unserer unfreiwilligen Planänderung treffen wollte. Und wie schon erwartet hat mich in San José der Kulturschock eingeholt. Alles war laut, es gab viele Autos, viele Leute, Supermärkte, zuverlässig warmes Wasser (wir duschen schon wieder seit drei Wochen kalt), gutes Internet (nicht mit Deutschland zu vergleichen, aber mittlerweile für mich überirdisch /siehe meine Beschwerden über das Internet in San José in einem meiner ersten Berichte), die Luft hat nach Abgasen gerochen und es wurde wieder Deutsch gesprochen. Mir haben auch irgendwie die Tierchen auf dem Boden, an der Wand, … gefehlt. Nicht dass ich sie mir nach San José gewünscht hätte, aber unterbewusst habe ich doch immer nach ihnen Ausschau gehalten. Was wahnsinnig gut getan hat, was sich wieder mal mit Gleichaltrigen unterhalten zu können, besonders mit Leuten, die in der gleichen Situation sind wie man selbst. Ich war auch sehr sehr sehr froh um die Möglichkeit mit Mathi und meiner Familie zu Skypen. Sich unterhalten zu können, ist doch etwas ganz anderes als nur über Whatsapp zu kommunizieren. Was nicht heißen soll, dass ich Whatsapp nicht zu schätzen weiß! Ich bin jeden Tag dankbar, dass es Whatsapp gibt und besonders, dass es hier auch funktioniert J Mit meinem „Hola, como esta?/ Que tenga un buen dia!/ Hasta luego!“ war ich in der Stadt zur Belustigung des Kassierers im Supermarkt und Katrin (Freundin und Mitfreiwillige, die in San José lebt)  sofort als Landei zu identifizieren. Die meist eher kühle Haltung gegenüber Fremden, die mir in den ersten Wochen gar nicht so aufgefallen ist, hat mir schon etwas zu schaffen gemacht. Von den Taxifahrern angesprochen zu werden, ob man ihnen nicht Geld schenken will, da man ja aus dem reichen Europa kommt, hat nach ein paar Tagen auch ganz schön genervt, ehrlich gesagt. Als Kontrast dazu war es wirklich sehr schön meine erste Gastfamilie wieder besuchen zu können. Ich habe mich gleich wieder Zuhause gefühlt, wie als wäre ich nie weg gewesen und grade aus der Sprachschule zurückgekommen. Wirklich eine super liebe Familie! Auf dem Rückweg zur Wohnung der anderen Freiwilligen, wo ich für die Tage des Seminars einen sehr freundlichen und gemütlichen Unterschlupf gefunden habe (danke dafür!), habe ich mich dann gleich verlaufen; das zweite Mal schon! Warum heißen in San José auch alle Orte gleich? Und wer kann wissen, dass es in dieser Stadt zwei Walmarts gibt? Nach 3 Stunden habe ich dann endlich meinen Weg nach Hause gefunden, was auch höchste Zeit war. Es war schon dunkel, nach 20 Uhr und für meinen Geschmack sollte man zu dieser Zeit als Mädchen nicht mehr alleine in San José unterwegs sein, vor allem nicht wenn man weiß ist und offensichtlich nicht weiß wohin. Mir ist glücklicherweise nichts passiert und meine Mitfreiwilligen, die in San José wohnen, haben mir auch mehrfach ans Herz gelegt, dass mein mulmiges Gefühl in San José unbegründet sei, aber ich habe mich dort doch nie so ganz sicher gefühlt. Ich bin halt einfach ein Landei und mir wurde vor meiner Abreise aus Biolley von jedem mindestens einmal gesagt, ich solle in San José gut auf mich aufpassen, da ich weiß bin. Sich wegen seiner Hautfarbe und Herkunft in einer besonderen Rolle wiederzufinden, ist für mich noch sehr ungewohnt und auch unangenehm. Ich kann doch nichts dafür, dass ich weiß bin und trotzdem bin ich deshalb ein vermeintlich einfaches Ziel für Taschendiebe und muss mich ständig meiner Herkunft wegen rechtfertigen – vor wildfremden Menschen. In Biolley ist das kein Problem, da mir alle Menschen auf Augenhöhe begegnen und wenn, dann sehr vorsichtig nachfragen. Und ich erzähle ja auch gerne von Deutschland. Nur eben nicht, wenn man wie in der Stadt auf der Straße abfällig als Gringa oder reich bezeichnet wird. Ein ungutes Gefühl habe ich aber auch in Biolley, wenn ich gefragt werde, ob ich ein Auto habe und welches Baujahr etc. und mein Gegenüber selbst für die ganze Familie kein Auto hat oder mir gerade erzählt hat, dass sein Auto 1993 Baujahr ist. Daran muss ich mich wohl noch gewöhnen. Jetzt zurück nach San José: Ich hatte eine gute Zeit in San José und war froh, die anderen Freiwilligen wiederzutreffen und auch das Seminar war sehr interessant, aber trotzdem war ich am Mittwochmorgen froh mit neuen Ballerinas und einem neuen Duschkopf (die Duschköpfe hier erhitzen das Wasser) in den Bus Richtung Süden steigen zu können. Meine Gastfamilie in Biolley ist mir nämlich auch schon richtig ans Herz gewachsen. Zuhause hat mich meine Gastmama dann wieder mit einer freundlichen Umarmung empfangen und nach einem guten Essen habe ich den ganzen in San José verpassten Schlaf nachgeholt. Und jetzt kann ich wieder regelmäßig meine Lieblingstelenovela „La hija del Mariachi“ anschauen :D

 

Cafetal

Am Freitag war meine Arbeit Kaffee pflücken auf der Kaffeeplantage meiner Familie. Was für mich eine sehr interessante Erfahrung war, ist für die Menschen hier Alltag und oft die einzige Möglichkeit Arbeit zu haben. Ich habe mir sagen lassen, dass die Kaffeezeit nurnoch bis ca. Januar anhält und danach kommt die „schlechte Zeit“, in der die Menschen nur noch wenig Arbeit und deshalb auch nur wenig Geld haben. Ich habe nur ein paar Stunden Kaffee gepflückt, meine Tante und mein Onkel pflücken momentan aber fast jeden Tag von 5 Uhr morgens bis nachmittags Kaffee und verdienen zusammen für den ganzen Tag ca. 10€.

Immer wieder was Neues

Mais, Empanadas, Kokoskekse, Käse, Kokoseis,… All diese Sachen kann ich mittlerweile zur Liste der Dinge hinzufügen, die ich hier schon lernen durfte. Und natürlich schreibe ich alle Rezepte fleißig mit, um sie Zuhause dann auch nachkochen zu können ;)

Privatsphäre in Costa Rica

Privatsphäre in Costa Rica wird meiner Meinung nach sehr klein geschrieben. Ein Beispiel hierfür ist vielleicht auch mein Zimmerfenster. Zum Umziehen geht man also lieber ins Bad :)

 

Morgens von Papageien begrüßt...

24.09.2014 23:55

Wenn man an einem Montagmorgen, an dem man sich übermüdet aus dem Bett quält, um sich auf den Weg zur Arbeit zu machen, von seiner Gastmama mit „Strammem Max“ zum Frühstück begrüßt wird und auf dem Weg zur Arbeit von einem Schwarm grüner Papageie begleitet wird, dann kann die Woche ja nur noch gut werden. So hat gestern meine neue Woche begonnen.

Was in letzter Zeit so passiert ist in Biolley, das möchte ich Euch jetzt auch noch gerne erzählen :)

Bisutería

Nachdem ich am Wochenende von meiner Gastmama und meiner Gasttante Guiselle gelernt hab‘, wie man Armbänder flechtet, ging es für mich gleich richtig los mit üben, üben, üben. An einem Mittwoch war meine Arbeit dann den ganzen Tag lang Armbänder zu flechten. Am Anfang waren meine einfach nur richtig hässlich, ehrlich gesagt, aber Übung macht ja bekanntlich den Meister. Mittlerweile sehen sie schon besser aus.

Finca-Führung

Abuela (Oma) hat mich an einem Samstag über die ganze Finca geführt. Ich wusste gar nicht, dass der Garten hinter dem Hühnerstall noch weitergeht! Das Grundstück ist einfach riesig und es gibt sehr viele Kaffeepflanzen, Bananen, Platanos (Kochbananen), Hühner, Kühe,… Oft wenn ich zur Arbeit gehe, gehen meine Gastmama und meine Gasttante Guiselle in den „Garten“ zum Kaffeepflücken und Abuela passt auf meinen kleinen Cousin Patrick auf (5 Jahre).

Kochen/ Essen

Ich darf hier oft beim Kochen helfen und versuche mir so viel wie möglich abzuschauen, um Daheim dann auch ein paar meiner lateinamerikanischen Lieblingsgerichte nachkochen zu können. Leider gibt es in Deutschland zwei meiner Lieblingsgerichte gar nicht: Platanos und Tiquisque! Ich muss mich mal erkundigen, ob man die irgendwo bekommen kann oder ob die vielleicht sogar in Deutschland wachsen können. Platanos sind riesige Bananen, die aber anders als Bananen als Gemüse gelten. Man kann sie in Öl anbraten (Platanos fritos) oder einer anbraten, danach mit einer Tortillapresse zerquetschen, mit Salz bestreuen und dann nochmal anbraten. Beide Varianten sind sehr lecker! Tiquisque ist ein Wurzelgemüse aus dem meine Abuela Kartoffelpuffer-ähnliche „Tortas“ macht. Auch sehr mhmmmm….

Wenn ich gerade über Wurzelgemüse (gibt es das Wort überhaupt?) spreche: Yuca hat unglaubliches Suchtpotential! Yuca- Tortas, Yuca mit Salz, Yuca in der Pfanne, Yuca in der Suppe,…. Ich MUSS einfach Yuca in Deutschland finden!

Mit Abuela habe ich auch Gallo Pinto gekocht (und natürlich fleißig mitgeschrieben ;) ). Anders als erwartet, schmeckt mir Reis mit Bohnen immer noch wie am ersten Tag. Morgens: Gallo Pinto, Müsli, Tuc-Kekse mit Guayaba-Marmelade,… Mittags: Reis mit Bohnen, manchmal Gemüse dazu und an besonders guten Tagen kleine Hühnchenschnitzel. Abends gibt es dann Suppe, Hühnchen, manchmal auch anderes Fleisch (aber es gibt lange nicht jeden Tag Fleisch. Vielleicht zweimal die Woche), Tortas, immer viel Gemüse,… selbstverständlich alles zusammen mit Reis und Bohnen. Und natürlich der leckere Kaffee und die Frescos! Einmal haben wir als Nachspeise Kabapulver und Milchpulver in einer Tasse gemischt und mit dem Löffel gegessen. Schmeckt jetzt nicht ecklig, aber es ist sehr süß und sehr gewöhnungsbedürftig.

Ansonsten haben wir noch Spinattortas (Spinat, Koriander, Salz und Ei vermischt und wie Kartoffelpuffer in der Pfanne gebraten), Tamal (Maisteig wie einen Pfannkuchen plattdrücken, mit pürierten Bohnen bestreichen, in ein Bananenblatt einwickeln und lange in heißem Wasser kochen) und verschiedenstes Gemüse gekocht. Einen Tag nach der Arbeit habe ich Abuela dabei geholfen Frijoles (Bohnen) aus dem Garten zu sortieren. Die Guten in die Schüssel, die Schlechten in den Müll. Ich hab mich ein bisschen gefühlt wie Aschenputtel, aber im positiven Sinne. Einfach mal eine Stunde Bohnen sortieren und über Gott und die Welt reden. Mittlerweile kann ich mich sogar schon relativ gut unterhalten. Die Leute reden alle langsam mit mir und die wichtigsten Wörter hab ich auch schon aufgeschnappt, langsam wird es also. Dabei ist aber auf jeden Fall LANGSAM zu betonen. Bei einem Gespräch zwischen zwei Ticos stehe ich immer noch sehr ratlos daneben und fühle mich als würden sie gerade Russisch miteinander sprechen.

An einem Sonntag hab ich dann für die Familie zum Frühstück Strammer Max gekocht, wofür meine Gastmama extra in der 3-Stunden-entfernten Stadt Schinken besorgt hat (Ja, wenn man keine Tiere im Garten hat, dann muss man für Fleisch 3 Stunden lang mit dem Bus fahren und sogar einmal noch umsteigen! Hab ich schon erwähnt, dass der Bus nur einmal am Tag in unserem Dorf losfährt: um 5 Uhr morgens!?). Da es Sonntag war und wir sowieso nichts zu tun hatten, hab‘ ich danach mit dem einzigen Ei, das noch übrig war Pfannkuchen gemacht. Allen hat das Essen gut geschmeckt (zumindest haben sie das gesagt ;) ) und Abuela meinte: „Heute frühstücken wir also in Deutschland.“

Müllabfuhr

Auf dem Land, also hier wo ich wohne zumindest, gibt es keine Müllabfuhr. Der ganze Müll wird entweder auf den Kompost geworfen oder im Grill verbrannt.

 

Arbeit

In der Arbeit gab es wieder mal viele interessante neue Sachen für mich zu erleben. So haben wir z.B. für Touristen gekocht, ich habe sämtliche Unterlagen im Büro sortiert und Register und Trennlaschen für (noch nicht vorhandene) Ordner beschriftet,… Diese Woche durfte ich sogar alleine die komplette Auswertung der Fragebögen des Bioprojekts des Landkreises machen und die Diagramme dazu erstellen und momentan arbeite ich an einer Broschüre gegen die Wilderei im Nationalpark. Meine Mittagspausen verbringe ich immer in ein interessantes Gespräch mit meinem Kollegen Hector vertieft oder selig in der Hängematte mit Ausblick in die Berge (wobei Biolley sowieso schon auf gut 1000 Metern über NN liegt). Wenn ich morgens meinem „2km-Lieblingsberg“ zur Arbeit bezwinge, hab ich manchmal das Glück von einem Kollegen auf dem Moped aufgegabelt zu werden. Wenn man die Wahl hat zwischen 30 Minuten „wandern“ und danach sofort arbeiten oder 5 Minuten Mopedfahren und danach 25 Minuten in der Hängematte schlafen, dann, glaube ich, ist jedem klar, dass ein Tag an dem ich Mopedfahren durfte gar kein Potential mehr hat ein schlechter Tag zu werden ;)

Geschockt war ich als mir eine Kollegin erzählt hat, dass hier auf dem Land der normale Stundenlohn gerade einmal 1,40€ ist. Das Leben ist aber nicht viel billiger als in Deutschland. Vor allem Essen ist manchmal sogar teurer.

 

Neben der Arbeit gebe ich mittlerweile auch Deutschunterricht. Meine Tante Giselle (nicht zu verwechseln mit meiner Tante Guiselle) möchte gerne Deutsch lernen und dafür treffen wir uns dreimal die Woche für je 2 Stunden in ihrem Haus. Der Unterricht macht mir sehr viel Spaß und die darauffolgenden Gespräche auch. Ich freue mich immer wieder sehr auf den Deutschunterricht und da wir Nachbarn sind, macht mir das kleine Stück alleine im Dunkeln dann auch nichts aus. Wie schon in einem früheren Eintrag erwähnt, braucht man sich hier sehr wenig Sorgen wegen Kriminalität zu machen.

Außerdem gebe ich seit einer Woche auch dreimal die Woche (Fr, Sa, So; da die Frau unter der Woche immer bis abends in der Arbeit ist) Englischunterricht. Damit sind dann auch meine „freien Tage“ zu „Wandertagen“ umgewandelt worden, da auch sie, anders als meine Familie, auf meinem „Lieblingsberg“ wohnt. Der Unterricht bei ihr macht mir auch sehr viel Spaß und überhaupt sind alle Leute superlieb! Hier muss ich mal wieder die Gastfreundschaft betonen. Am Samstag hat mich meine „Schülerin“ (Mutter von drei Kindern) zum Mittagessen nach dem Unterricht, der immer zwischen 3-5 Stunden dauert, eingeladen. Es gab Kalbsschnitzel, Reis mit Bohnen, Platanos und Salat. Lecker! Alles Fleisch wird hier mit den Händen gegessen. Stellt Euch das mal in Deutschland vor, wenn alle am Tisch sitzen und ihre Schnitzel mit der Hand essen ;) Mir gefällt die lockere Art hier auf jeden Fall sehr gut!

(Mein Kollege hat selber ein Verlängerungskabel gebaut/ ACHTUNG: NICHT Zuhause nachmachen! Das ist gefährlich!)

 

Stromausfälle und manchmal kein Internet

Auch das sind Sachen, an die man sich in Costa Rica, zumindest auf dem Land, gewöhnen muss. Diese Woche hatten wir an einem Tag vier Stunden lang keinen Strom. Und das ausgerechnet am Abend! Wo es doch so viele Gründe gibt, warum wir da unbedingt Strom brauchen, z.B. zum Kochen, für Licht (hier ist es ab halb 6 stockdunkel), um die Lieblingstelenovela der Familie zu sehen,… Mein Handy ist hier auch gleichzeitig mein Wecker. Blöd nur, dass der Akku auf 4% war und der Strom nicht mehr funktionierte… Nach einem schönen Abend an dem wir im Dunkeln im Wohnzimmer saßen und einfach geratscht haben, wollte ich endlich ins Bett, aber wusste nicht wie ich am nächsten Morgen zur Arbeit aufwachen sollte. Ich hab mich dann dazu entschlossen, mein Licht im Zimmer auf „an“ zu stellen und schlafen zu gehen. Als dann um 23h der Strom wieder ging, ist mein Licht angegangen, ich bin aufgewacht und konnte mein Handy anstecken, wieder einschalten und den Wecker stellen. Problem gelöst! :) Auch das Internet ist hier nicht mein bester Freund leider. An PC funktioniert es nur sehr selten und es ist sehr umständlich jedes Mal die Internet/Sim-Karte aus meinem Handy in den Internetstick zu tun und erstmal Signal zu suchen. Außerdem kann das Signal innerhalb weniger Sekunden von gut auf keine Verbindung umschlagen. Auf dem Handy funktioniert es da schon wesentlich besser, aber auch hier muss man sich auf mindestens 2-3mal am Tag einstellen, an denen man einfach nicht ins Internet kommt. Dann ist es am besten sich nicht aufzuregen und einfach etwas anderes zu machen. Man kann es ja in einer Stunde oder so nochmal versuchen ;)

 

Reis-von-Schale-befrei-Maschine

An einem Nachmittag bin ich mit Onkel Ricardo, Tante Guiselle und Patrick auf einen Bauernhof gefahren, auf dem es eine Maschine gab, in der man den Reis nach dem Dreschen von der Schale befreien konnte. Da Ricardo sehr viel Reis geerntet hatte, hab ich mich nach einigen Minuten von der Maschine abgewendet und den Bauernhof erkundet. Dort gab es Schweine, eine Kuh und BABYHUNDE! Keine ganz kleinen Babys, aber noch klein und frech. Mit denen hab ich dann die meiste Zeit dort gespielt.

Chelsea

Überhaupt bin ich hier ein totaler Hundefreund geworden. Einen Hund zu haben, ist in Costa Rica auch wesentlich unkomplizierter als in Deutschland, finde ich. Chelsea, unser Hund, ist eine super Freundin. Wenn ich sie in der Hundehütte besuchen gehe, dann läuft sie mir meistens schon entgegen und möchte gestreichelt werden und auch sonst, wenn ich im Garten bin und Chelsea rufe, kommt sie sofort angelaufen. Nach der Arbeit führt mich jeden Tag der erste Weg zu Chelsea bevor ich überhaupt meine Schuhe ausziehe. Ich glaub, ich brauche auch mal einen Hund :)

 

Kuh melken

Mit meiner Tante Giselle (die auch die Mentorin ist und nicht mit Ricardo, sondern mit Rigo verheiratet/ Man beachte das u, bzw. das fehlende u) bin ich zu ihrer Kuh Luna gegangen, um diese zu melken. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass das gar nicht so einfach ist und ich deshalb auch kläglich gescheitert bin. Abuela und Giselle hatten innerhalb von wenigen Minuten den ganzen Eimer voll und als ich es versucht habe, kamen bei mir in derselben Zeit vielleicht drei Tropfen Milch. Aber nicht verzagen. Die frische Milch jeden Tag schmeckt richtig lecker und ich habe ja schließlich noch 10,5 Monate Zeit zum Üben.

Visumsbürokratie

Die Bürokratie wird uns wahrscheinlich während des ganzen Jahres nicht wirklich in Ruhe lassen. Wir haben die Information bekommen, dass leider keiner genau weiß, ob wir innerhalb von 10 Tagen in San José Fingerabdrücke abgeben müssen oder nicht. Ungünstig war, dass bei Ankunft der Information schon drei Tage vorbei waren. Wir bekamen gesagt, wir müssen uns wegen des Feiertages noch bis Dienstag gedulden. Am Dienstag würden wir dann erfahren, ob wir, bzw. in meinem Fall eben ich am MITTWOCH nach San José fahren muss. Berücksichtigt man, dass ich Mittwoch um 5 Uhr morgens losfahren müsste, vorher noch irgendwie in die 3-Stunden-entfernte Stadt fahren müsste, um ein Fernreisebusticket zu kaufen, mich um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern müsste und mir für mindestens drei Tage freinehmen müsste, dann ist Dienstag doch ein bisschen knapp bemessen. Ich hatte sehr viel Glück, denn der Mensch in der Migración hat mir am Dienstagmorgen, als ich ihn telefonisch erreichen konnte, gesagt, dass ich nicht kommen muss und die Fingerabdrücke wahrscheinlich sogar mit dem zweiten Teil des Seminars von Brot zusammenfallen. Nur einmal die 9-Stunden-Reise! Ich war sehr glücklich!

 

Kirche

Einmal im Monat kommt ein Pfarrer aus einer anderen Gemeinde und hält eine katholische Messe. Die Kirche hier ist sehr anders als in Deutschland. Das Gebäude besteht aus Metall und Holz. Der Pfarrer zieht sein Messgewand einfach am Altar an, eine Sakristei gibt es nicht. Ministranten auch nicht, da sich im Dorf niemand dazu bereit erklärt hat. Hostien gibt es aus der Tupperdose, Wein aus einer Miniteekanne und es sind überall Hunde in der Kirche, die Bellen, Spielen, Raufen,… Und zum Friedensgruß küssen sich Familienmitglieder auf die Wange und umarmen sich und nicht-Familienmitgliedern klopft man leicht auf die Schulter. Beim Vater unser nehmen sich einige Leute an den Händen, andere halten ihre Hände wie eine offene Geste vorm Körper, ähnlich dem Pfarrer. Momentan lerne ich das Vater unser auf Spanisch auswendig, damit ich nicht ganz so verloren bin ohne Gebets- und Gesangbuch, das es hier nicht gibt. Außerdem ist momentan die ganze Kirche momentan mit Fahnen und ähnlichem geschmückt. Das ist wegen dem „Mes de la Patria“ (Monat des Vaterlandes).

Der Kirchenbesuch hier ist auf jeden Fall ein Erlebnis.

Am letzten Samstag war auch eine Band in der Kirche die bis 23Uhr dort gespielt hat. Es wurde Essen und Trinken verkauft, gesungen, getanzt und fast das ganze Dorf war da. Una grande fiesta!

 

Dia de la Independencia

Am Montag, 15.September, war der Unabhängigkeitstag von Costa Rica. Am Vorabend war in unserem Dorf traditionsgemäß eine Fiesta de los faroles (Laternenumzug), der symbolisieren soll wie die Menschen in Costa Rica nach der Erlangung der Unabhängigkeit in der Nacht mit Laternen von Haus zu Haus gegangen sind und die Unabhängigkeit verkündet haben. Am Montagmorgen um 6 Uhr bin ich mit meiner Gastmutter mit dem Bus in den Ort „El Carmen“ gefahren, wo die Desfile (Parade) war. Nach vielen Reden gab es eine Parade, in der die verschiedenen Schulen des Landkreises Tänze und Musikstücke aufführten, Fahnen trugen, sangen und ihre Schuluniformen oder traditionelle Kleidung präsentiert haben. Die Busfahrt wieder nach Hause (genauso wie auch die Busfahrt nach El Carmen) war sehr interessant. Wir sind mit einem ausgemusterten Schulbus aus den USA unterwegs gewesen auf einer Erdstraße. Da kann man sich ja schon vorstellen wie das so abläuft. Manchmal sind die Reifen durchgedreht, manchmal sind wir den Berg nicht raufgekommen (dann hieß es rückwärts wieder runter und mit mehr Anlauf nochmal probieren), Brücken waren immer eine Herausforderung,… überhaupt hat der ganze Bus permanent gewackelt. Ich hab mich sehr an das Fahrgefühl im Done erinnert gefühlt :) Das Busfahren ist aber nichts, wegen dem man sich Sorgen machen müsste. Die Schüler fahren hier jeden Tag und denen passiert ja auch nichts. Der Tag war auf jeden Fall sehr gelungen und ich bin froh, an diesem Fest teilgenommen haben zu können.

PS: Abuela ist übrigens nicht der Name der Oma. Sie heißt Elisabeth. Abuela bedeutet auf Spanisch einfach Oma.

 

Erste Arbeitswoche / First week at work

10.09.2014 00:07

Nachdem der Montag ja schon im letzten Bericht mit drin ist, fang ich jetzt gleich beim Dienstag an.

Since Monday is already included in my last blog entry I will go on with Tuesday now.

 

Ich dachte ja der Arbeitstag in der Tostadora am Montag war anstrengend, aber am Dienstag sollte mir gezeigt werden, dass ich mich da wohl getäuscht hatte. Habe ich am Montag noch mit Frauen zusammengearbeitet, so war ich am Dienstag (und auch den Rest der Woche) die einzige Frau in dem Bereich, in dem ich aushelfen sollte. Auf meinem Weg zur Arbeit habe ich schon die zweite Tarantel gesichtet. Zwei Tage, zwei Taranteln – die Quote ist nicht schlecht würde ich sagen. Dienstag ging es für mich zur Konstruktion, also auf die Baustelle der Herberge, die im Dezember fertig werden soll. Mein Vorgesetzter in diesem Bereich und Kollege, Hector, ist sehr nett und hat mir alle Sachen genau erklärt, immer wieder eine kurze Pause zum Ratschen eingelegt und mir während der Mittagspause neue Wörter beigebracht. Auf der Baustelle habe ich die vordere Außenwand der Herberge, die mit rustikalen Brettern verkleidet ist, komplett abgeschleift (mit einem kleinen Stück Schleifpapier), bis die wirklich richtig glatt war und dann begonnen die ersten Bretter mit Holzlack zu bepinseln. Kurz vor Feierabend kam dann Doña Laura und hat mich gefragt, ob ich gerne sehen möchte wie die „Kaffeemaschine“ funktioniert. Klaro hab‘ ich da nicht nein gesagt. Als erstes haben wir auf einen Zulieferer gewartet. Dann wurde mithilfe von verschiedengroßen grünen Metallkisten das Volumen des Kaffees gemessen und die Kaffeefrüchte wurden in einem großen Becken gesammelt. Als die ganzen Kaffeefrüchte in dem Becken gesammelt waren, begann der Entkernungsprozess. Wir haben Wasser in das Becken gepumpt und mit dem Wasser zusammen sind die Kaffeefrüchte langsam durch eine Öffnung durch eine Waschstraße geflossen um von einer Spirale nach oben zum „Schredder“ befördert zu werden. Dort angekommen sind die Kaffeefrüchte durch einen Trichter gefallen, der einen Ring wie ein Hobelbrett in sich trägt, der sich ganz schnell dreht. Dort ist dann die Schale abgemacht worden und der Pergamino (Kaffeebohnen ohne Schale) ist in eine Kaffeewaschanlage gekommen, in der viele Bürsten den Kaffee gebürstet haben bevor er durch ein Rohr in ein anderes Wasserbecken geleitet wurde. Die Schale wurde an der Seite aus der Maschine gepumpt. (Das sind jetzt offensichtlich nicht die Fachbegriffe, aber ich denke so kann man sich das ganze doch recht gut vorstellen). Nach der ganzen Prozedur haben wir dann zu dritt die Maschine auseinander genommen und geputzt – eine Heidenarbeit! Um halb 6 hat mich Doña Laura dann nach Hause geschickt, damit ich noch vor der Dunkelheit im Haus bin. Um 7 ging‘s dann ab ins Bett für mich. Vor lauter Muskelkater konnt‘ ich eh nix anderes machen als zu Schlafen.

I thought that the work in the Tostadora on Monday was hard, but Tuesday did well on showing me that I was mistaken. If I was working with only women on Monday, I found myself as the only woman with only male colleges on Tuesday (and also the rest of the week). Walking to work in the morning I saw the second tarantula during my stay here. Two workdays, two tarantulas – I guess the rate is pretty good. Tuesday my work schedule sent me to the construction work, helping out with the hostel that is supposed to be finished by December. My boss in the construction area and college, Hector, is very nice, explained everything very detailled to me, made little breaks for talking a bit and taught me new vocabulary during the lunch break. I sanded the outside front wall of the hostel which is covered with all wood and painted it with wood paint. Shortly before the end of the work day Doña Laura asked me if I wanted to see how the „coffee machine“works. Of course, I didn’t want to miss out on that. At first we were waiting for the person to bring us the coffee fruit. Then we measured the volume of the coffee fruit and gathered all of the coffee in a big bowl. Then we pumped water into the bowl and the water together with the coffee passed through a small opening and was cleaned from all the dirt before being taken up to a machine that separated the coffee from the peal. After that the coffee was cleaned again and pumped into another bowl. The peal was pumped out of the machine at the other side. (Obviously this is no specific vocabulary, but I think it works for imagining how it works). After that we cleaned the machine which is a full load of work. At 5.30pm Doña Laura sent me home so I would be in the house before it became dark. At 7pm I went to bed and with all the sore muscles there couldn’t have been anything I had rather done.

Am Mittwoch hieß es wieder Baustelle für mich. Der Weg zur Arbeit war auch heute nicht kürzer und ich habe mich auf das Härteste eingestellt: nochmal den ganzen Tag lang schleifen. Sehr positiv war dann, dass ich heute als erstes Streichen durfte – wesentlich angenehmer. In der Mittagspause hat Hector dann ganz verschiedene einheimische Früchte für mich zum Probieren mitgebracht. Pejibaje, Nancys und Jocoten. Supernett von ihm. Die Früchte haben alle sehr anders geschmeckt, als Früchte, die man in Deutschland kennt, aber lecker. Nach Gesprächen über Autobahnen und Tanken hinter der Grenze (wir wohnen sehr nah an Panama), hab ich dann die drei Männer aus dem Bereich Beneficio kennengelernt. Danach war die Pause auch vorbei und es ging weiter mit Türen abschleifen und mit Holzlack bestreifen. Manchmal durfte ich auch kurz beim Fließen legen oder Betten von einem Zimmer ins andere tragen helfen. Heute war dann ganz normal um 4 Uhr Schluss und nach einem „saubere Arbeit“ bin ich erschöpft, aber glücklich nach Hause gegangen. Abends kamen dann Giselle (meine Tante und Mentorin) und eine andere Arbeitskollegin zum Abendessen vorbei. Es kamen die lustigsten Gesprächsthemen auf und wir haben alle zusammen ganz viele verschiedene Wörter für Schmeichler auf Spanisch, Englisch und Deutsch gesammelt. Aufhänger der Diskussion war das Wort Brocha (wörtl. Pinsel), das es in San José gibt, hier in Biolley aber keiner in diesem Zusammenhang gekannt hat.

On Wednesday I went back to construction work. The walk to work wasn’t shorter than on any other day and I was prepared for the hardest: One more day full of sanding. I felt great when I was told that I was going to paint instead of sanding! Much more fun! During lunch time Hector brought me a lot of different local food to try: Pejibaje, Nancys and Jocoten. Really nice of him! The fruits tasted different that the fruits I already knew, but delicious. After talks about the highway and using the gas station on the other side of the border (we’re living close to Panama) I was introduced to the three men who work in the area of Beneficio. After that the lunch break was over and I went on with now sanding doors and painting them. Sometimes I was also able to help out with the tiles or with carrying beds from one room into another. The day at work ended today at 4pm and after a “good job” I went home tired, but happy. For dinner Giselle (my aunt and area rep) and another college from work came to our house. We had a lot of fun talks and searched for different words to describe a flatterer in Spanish, English and German. The discussion started because some people in San José use Brocha (=brush) to describe such a person, but in Biolley nobody really uses this word.

Donnerstag hieß es dann für mich arbeiten im Bereich Beneficio. Mein Vorgesetzter in diesem Bereich heißt Geovany und ist so, wie man sich einen Kaffeearbeiter im Regenwald so vorstellt: Beiger Hut, grüne und braune Kleidung, braun gebrannt vom Arbeiten in der Sonne, Gummistiefel und immer eine riesen Machete am Gürtel. Wir haben Kaffee umgewälzt, die Schale an der „Kaffeemaschine“ auf den Kompost gebracht und mit Calcio bestreut, damit kein unangenehmer Geruch entsteht, Löcher in den „Kaffeebetten“ geflickt, geputzt… Einige Kaffeebetten sind in einer Art Gewächshaus, damit der Kaffee besser trocknen kann und vom täglichen Regen geschützt ist. In diesen Gewächshäusern auf Metallstreben und Plastikfolien ist es so heiß, dass nach ca. einer Viertelstunde Schmetterlinge und Bienen an der Hitze sterben. Wir haben also, wenn mal kurz weniger zu tun war, die Schmetterlinge und Honigbienen mit unseren Hüten gerettet ;) In kurzen Pausen hat er mir auch verschiedene Gewürze und Früchte gezeigt, die auf dem Gelände von ASOMOBI wachsen und wie man Bananen erntet. Zuerst war ich total geschockt, als er plötzlich ohne Vorwarnung seine Machete zückt und einfach den Bananenbaum mit einem Hieb abschneidet, aber dann hat er mir erklärt, dass ein Bananenbaum nur einmal Früchte hat und man ihn umschneiden muss, damit er neu austreiben kann. Die Bananen ganz frisch vom Baum waren echt superlecker. Die Arbeit in Beneficio ist sehr anstrengend, aber auch sehr interessant. Nachdem ich schon schlimme Geschichten über diesen Bereich gehört habe, hab‘ ich mich auf das Schlimmste gefasst gemacht, aber so schlimm war es dann doch nicht. Auf die Sommertage (Dez-April) in den Gewächshäusern freu ich mich aber trotzdem noch nicht. Um 3 Uhr war dann wieder ein weiterer Arbeitstag zu Ende nachdem mir Geovany noch einige Wörter beigebracht hat und ich durfte mit ihm, Angela und deren Tochter im Auto zurück ins Dorf fahren. Zuhause angekommen wurde ich dann überrascht als ich in mein Zimmer ging. Meine komplette Wäsche lag gewaschen, getrocknet und sauber zusammengelegt auf meinem Bett. Was für ein Service nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Thursday I worked in the area of Beneficio. My boss in this area is called Geovany and he is really like somebody might imagine somebody who is working with coffee in a rain forest: Beige hat, green and brown clothes, tan from working in the sun, boots and always carrying a big machete at his belt. We moved coffee, composted the peal of the coffee fruit that was left from using the “coffee machine” and put “calcio” on top of it to prevent bad smell, repaired holes in the “coffee beds” and cleaned,… Some of the coffee beds are in a greenhouse, so that the coffee can dry better and is sheltered from the daily rain. In those greenhouses made out of metal and plastic foil it is so hot that after about 15 minutes butterflies and bees dye. When we had a little bit less work, we tried to catch and safe the butterflies and bees with our hats. During small breaks he showed me different spices and fruits that grow on the property of ASOMOBI and how to harvest bananas. At first I was really shocked when he just used his machete and cut down the banana tree, but then he explained to me that a banana tree can only grow fruits once and that by cutting it down he gives it the chance to grow again and have new fruits. Bananas fresh from the tree were just delicious. The work in Beneficio is exhausting, but very interesting. After hearing several bad stories about this area, I was prepared for the worst, but it wasn’t all that bad. However, I am still not excited for spending the summer days (Dec-April) in the hot greenhouses. At 3pm another work day ended and after being taught some new vocabulary by Geovany I could drive back to the village with him, his wife and daughter. Back at home I was happily surprised when I walked into my room: All of my laundry lay washed, dried and folded on my bed. What a nice treat after a day at work!

Freitag ging’s wieder weiter im Bereich Beneficio. Ich glaube langsam gewöhnt sich mein Körper an die Arbeit. Heute habe ich selbstständig den Kaffee gewälzt und die Löcher geflickt. Wenn man frischen Kaffee wälzt, dann ist der noch ganz nass und klebrig vom Kaffeehonig. Wenn man diesen frischen Kaffee wälzt, dann wird man oft von Ameisen gestochen, die den Honig lieben. Ich hab‘ gelernt, dass es zwei verschiedene Arten gibt Kaffee zu trocknen: mit Schale und ohne Schale. Der Kaffee ohne Schale heißt Pergamino und ist herber, der Kaffee mit Schale heißt Beyota und ist eher süßlicher, da er mit dem Honig zusammen getrocknet wird. Da es heute nicht so viel Arbeit gab, hab ich um 2 Uhr die Arbeit in Beneficio abgeschlossen und noch ein bisschen auf der Baustelle geholfen. Die Mittagspause hab‘ ich dann gemütlich in einer Hängematte verbracht mit dem schönsten Ausblick des Ortes vor mir. Nach der Arbeit bin ich erstmal duschen gegangen und als ich mich abtrocknen wollte, war ich richtig geschockt! Nachdem meine Arme und Beine schon trocken waren sehe ich ein Tier in meinem Handtuch! „Tropenerprobt“ (hahaha) hab‘ ich ein anderes Handtuch benutzt, mich angezogen, mein Handy aus meinem Zimmer geholt, ein Foto gemacht und dann gerufen: „Ein Tier, ein Tier. Ich weiß nicht, ob es giftig ist.“ Meine Gastmutter hat den Skorpion dann mit ihrem Schuh erschlagen und meinte, dass die costa ricanischen Skorpione so giftig sind wie eine Wespe, dass es also wehtut, man aber nicht stirbt. Mein Besucher war auch noch ein Baby. Spätnachmittags ging es dann mit einigen Arbeitskollegen auf eine Versammlung im Nationalpark La Amistad. Das war sehr interessant. Müde hat auch der Freitagabend für mich um 8 Uhr geendet.

On Friday I was back to working in the area of Beneficio. I think slowly my body gets used to the work here. Today I moved coffee and repaired holes in the coffee beds by myself. When you move fresh coffee it is still moist and sticky from the coffee honey that is underneath the peal. Moving fresh coffee you are often stung by ants which love the fresh honey. I learned that there are two different ways of drying coffee: Without its peal for a stronger taste (Pergamino) and with the peal still on for a sweeter taste (Beyota). Since today there wasn’t all that much work to do I finished early in the area of Beneficio at 2pm and went on for a little bit helping out at the construction. My lunch break today I spent in a hammock with the nicest view here. After work I took a shower and when I wanted to dry myself I was really shocked. After having already dried my arms and legs I saw an animal in my towel. “Used to the insects” (lol) I just used another towel, got dressed, went to my room to get my phone, took a picture of the animal and then yelled: “An animal, an animal. I don’t know if it is poisonous.” My host mom came, killed the scorpion and said that the Costa Rican scorpions are just as toxic as a bee, it hurts, but if they sting you won’t die. I am happy it didn’t sting me and that it was still a baby, though. In the late afternoon some colleges from work took me to a meeting in the national park La Amistad. That was very interesting. Being tired at night my Friday also ended at 8pm.

Ich fühl‘ mich hier einfach super wohl und alle Leute sind so nett zu mir! Und meine Familie ist echt super!

I feel very comfortable here and all the people are very nice! My family here is great!

 

Eine aufregende Woche in San José und die ersten Tage in Biolley / An exciting week in San José and first days in Biolley

02.09.2014 06:01

San José

 

Deutschunterricht in der Grundschule

Giving a German class in the grammar school

Am Mittwochvormittag vor dem Sprachunterricht sind alle Voluntari@s von „Pan para el mundo“ (Brot für die Welt), Eirene und Mission eine Welt in die „Juan Floris“ Grundschule gegangen, um dort zwei Stunden lang Deutsch zu unterrichten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten die Schule überhaupt zu finden (In Costa Rica gibt es keine richtigen Adressen. Wir hatten nur die Information „nach dem Hospital 350m östlich und 100m nördlich“) und einer Verspätung von 5 Minuten, für die wir uns als Deutsche natürlich entschuldigt haben (und von den Ticos zur Antwort bekamen, wir seien doch nicht spät dran), ging es dann in Kleingruppen in die Klassen. Jede Gruppe hat ein anderes Thema vorbereitet und manche Gruppen haben zwei Stunden in einer Klasse unterrichtet, andere je eine Stunde in zwei Klassen. Ich hatte das Glück in der Gruppe zu sein, die in zwei Klassen unterrichtet hat, daher konnte ich mal ein bisschen schnuppern, wie es in einer Klasse von 13-Jährigen abläuft und wie in einer Klasse von 8-Jährigen. Die Kinder waren superlieb, wenn auch sehr aktiv im Gegensatz zu Schülern in Deutschland (sie sind viel rumgelaufen, haben auf Tischen gesessen oder teilweise auf dem Boden vor der Tafel,…). Man merkte schnell, dass sich die Kinder viel für Fußball interessieren und auch unser Unterricht, der aus den wichtigsten Sätzen, Tiernamen und den Wochentagen bestand, kam gut an. Nach der Stunde kamen die älteren Schüler auf uns zu und haben uns zum Abschied und als Dankeschön auf die Wange geküsst. Die jüngeren Schüler wollten Autogramme in ihre Hefte und auf ihre Arme. Der Vormittag in der Grundschule hat sehr viel Spaß gemacht und mich hat es richtig gefreut, als eine der Schülerinnen mir später auf der Straße begegnet ist und gesagt hat: „Du bist doch die, die heute in unserer Klasse war. Das war echt cool!“

Wednesday morning before the Spanish class all the volunteers of bread for the world, Eirene and Mission eine Welt went to the grammar school “Juan Floris” in San José, in order to teach 2 hours of German to the kids there. After some issues of even finding the school (in Costa Rica there are no real addresses/ we only had the information “behind the hospital walk 350m eastwards and 100m to the north”) and a delay of 5 minutes we arrived at the school. Every group of volunteers taught a different topic. Some groups worked two hours with one class, others one hour each with two classes. I got lucky and could teach in two classes. This way I got the chance to see how school in Costa Rica is like for 13-year olds and also for 8-year olds. The kids were really nice, but also very active in comparison to German kids at school. It was obvious that those kids were really into soccer and also liked our class that contained the most important phrases in German, animals and days of the week. After the class the older students came up to us and said thank you by kissing our cheeks. The younger kids wanted us to sign their exercise books and also their arms. The morning in the grammar school was really fun and I was very happy when I met one of the students in the street later in the day and she said: “Hey, you are one of the volunteers that were in our class today. That was really cool!”

 

Clase de Frutas

Am Donnerstag in der Sprachschule hatten wir eine Clase de Frutas. Jeder Schüler hat eine kurze Präsentation über Herkunft, Aussehen, Geschmack und Geschichte einer landestypischen Frucht vorbereitet. Sandra, die Lehrerin, hat dann alle Früchte eingekauft und zum Probieren aufgeschnitten. So konnten wir die typischen Früchte kennenlernen und gleich probieren, welche unsere neuen Favoriten sind. In Costa Rica sind die meisten Früchte viel leckerer als in Deutschland, weil sie hier frisch sind. Eine Ananas, z.B., wird grün für den Export verpackt, weil sie dann noch einen Monat auf dem Schiff verbringt, bevor sie in Deutschland ankommt.

On Thursday in the language school we had a class teaching us all the different fruits local to Costa Rica. Every student had to have a short presentation of origin, looks, taste and history of a local fruit. Sandra, the teacher, brought in all the different fruits for us to try. It was fun and we could easily find out which fruits we liked best and which ones not so much. Most fruits in Costa Rica taste better than in Germany because here they are fresh. A pineapple, e.g., is prepared for shipping when it is still green because it will spend one month on a ship before even arriving in Germany.

Bürokratie a la Costa Rica

Paperwork a la Costa Rica

Um für das Visum 200 USD auf das Konto der costa-ricanischen Migración einzuzahlen, haben sich die acht Brotler (mich eingeschlossen) auf den Weg gemacht zur Banco de Costa Rica. Der Türsteher der Bank hat uns recht schnell zu verstehen gegeben, dass er uns leider nicht weiterhelfen kann und deshalb auch nicht in die Bank lassen wird. Wir könnten es aber bei der Banco Nacional versuchen, die müssten uns sicher helfen. In der Banco Nacional sind wir zumindest schonmal in die Bank reingekommen, nachdem unsere Taschen durchsucht wurden und wir durch einen Flughafenmetalldetektor gelaufen sind. Nachdem wir aber einige Minuten in der Schlange anstanden, die auf dem Boden eingezeichnet war, wurde uns gesagt, dass man uns auch dort nicht helfen kann und wir zur Bancredit Bank müssen. Als wir auf der Suche nach dieser Bank etwas verloren durch die Straßen irrten, kam eine Frau auf uns zu und fragte, wie sie uns helfen könnte. Auf die Frage wo denn die Bancredit Bank sei, hat sie uns aber nicht nur den Weg erklärt, sondern uns zur Bank begleitet und sich sehr nett mit uns unterhalten. Ticos sind wirklich sehr hilfsbereit! In der Bancredit Bank konnte uns wieder nicht geholfen werden und nach einem Telefonat mit der Mentorin sind wir wieder zurück zur Banco de Costa Rica. Nach einer mehr oder weniger langen Diskussion wurden wir dann auch reingelassen (nach der normalen Sicherheitskontrolle natürlich) und man konnte uns wirklich helfen! Das Geld mussten wir in Bar am Bankautomat abheben, dann wieder in die Bank und dort auf das spezielle Konto einbezahlen, das es nur in der Banco de Costa Rica gibt. Der Einzahlungsbeleg ist eines der Dokumente, die für die Visumsbeantragung benötigt werden. Da meine Visakarte natürlich genau an diesem Tag meinte, sie müsste nicht mehr funktionieren und auch meine Mastercard nicht wollte, hat mir ein Mitfreiwilliger netterweise das Geld geliehen und wir konnten alle mit einer Sorge weniger in die Sprachschule gehen.

All the people from Bread for the World went to the Banco de Costa Rica in order to pay 200 USD to the savings account of the Costa Rican Migración. The security guard at the bank told us that he couldn’t help us and that we need to go to the Banco Nacional. So we went to the Banco Nacional and after a security check we were allowed in. Unfortunately after waiting in line for a while we were told that they couldn’t help us, but we were told that the people at the Bancredit bank could help us out. We didn’t know where this bank was so we just walked through the streets and searched for it. A woman asked if she could help us and walked all the way to the bank with us. Ticos are very nice! In the Bancredit bank nobody could help us and so we called out country counselor and she told us that we needed to go to the Banco de Costa Rica. Back at the Banco de Costa Rica we were allowed in after a little discussion and the people there could really help us! We needed to get the money cash at the bank and then pay it to the savings account of Migración. The receipt is very important for applying for a visa. Of course, exactly this day my credit card decided to not work anymore and so a fellow volunteer lent me the money for Migración.

 

Feria de libros (Buchmesse) und Nachtleben in San José

Book fair and nightlife in San José

Am Freitag haben wir früher mit dem Sprachunterricht aufgehört und sind gemeinsam mit den Profesoras in die Innenstadt von San José gefahren, um dort auf die Buchmesse zu gehen und ein Konzert zu besuchen. Mit einigen Freundinnen bin ich durch die Halle geschlendert und habe mir auch ein Buch in der “Libreria Lehmann” gekauft. Etwas später ist mir noch ein Stand aufgefallen, der Bücher über Legenden und Traditionen Costa Ricas verkauft. Ich hab mich entschieden auch dieses Buch für knapp 4€ zu kaufen und wie sich herrausstellte war der Verkäufer auch der Autor, der mir gleich noch eine Widmung in mein Buch schrieb. Danach haben wir einen leckeren Milchshake (frisch gemacht natürlich!) getrunken und auf das Konzert gewartet. Nachdem zwei Stunden später als angesagt immernoch keine Aufbauintentionen ersichtlich waren, haben wir beschlossen ins Nachtleben San Josés aufzubrechen, auch ohne Konzert. Vorbei an der Universidad de Costa Rica ging es für uns in Studentenviertel in San Pedro. In der Bar “Terra U” gab es für uns knapp einen Liter Imperial für 1600 Colones (2,30€). Falls die Flasche den Rückflug überlebt, könnt Ihr nächstes Jahr mein Andenken an “La Cerveza de Costa Rica” auf meinem Küchenschrank bewundern ;) Ein Teil der Gruppe ist dann gegen 11 Uhr nach Hause gefahren und ein anderer Teil ist wieder zurück in die “Terra U”-Bar gegangen, nachdem die Türsteher der Disko keine Passkopien akzeptieren wollten.

Friday we got out early and together with the teachers we went to the city center of San José in oder to visit a book fair and a concert. Together with some friends I looked at all the different stands and bought a book at the “Libreria Lehmann”. A little bit later I also found a book about the traditions and legends of Costa Rica and because it only cost 4 USD I decided to buy it. The man selling the book was also the author and so he also signed it for me. After that we went to get a fresh made milkshake and waited for the concert to start. Two hours after the scheduled start of the concert there were still no preparations going on, so we decided to start out trip into the nightlife of San José – without having seen the concert. Passing the Universidad de Costa Rica we were off to the part of the city where the college students party, San Pedro. In the bar “Terra U” we got about 2 L of imperial beer for 1600 Colones (about 3 dollars). If the bottle survives the flight back, you can see my souvenir “La Cerveca de Costa Rica” on my kitchen counter next year ;) One part of the group went home at 11pm and another part of the group went back to the bar “Terra U” after being told that the club didn’t accept copies of ones passport.

Ein Tag in Jaco

A day in Jaco

Samstagmorgen ging es für alle Freiwilligen der drei Organisationen, die Profesoras Alejandra, Rosillo, Rosillo, Angela und Sandra, einige ihrer Freunde oder Mitglieder mancher Gastfamilien und dem Hund der Profesoras “Amba” mit einem Schulbus an den Playa an der Pazifikküste – in Jaco. Auf dem Weg dorthin haben wir an einem Fluss einen Zwischenstop gemacht, in dem wilde Krokodile leben. Das ist also Costa Rica! Der Strand in Jaco war sehr schön und wir haben dort einen schönen Tag verbracht. Auf der Suche nach einem Klo sind wir den Schildern “Bano” gefolgt und haben uns in einem privaten Wohnzimmer wiedergefunden und vor einem Schlafzimmerfenster aus dem uns eine Person sehr verdutzt angeschaut hat. Nach kurzer Zeit ist dann eine Frau gekommen und hat uns für 400 Colones (ca. 60 Cent) in ihr privates Badezimmer geführt. Die Sonne war sehr sehr stark in Jaco und trotz Sonnencreme 50+ habe ich einen richtig starken Sonnenbrand bekommen... Ansonsten war es aber ein super Ausflug an die Küste und wir konnten auf unserer Liste neben Karibik auch noch Pazifikküste abhaken.

Saturday morning we all went to the beach at the pacific side of Costa Rica- in Jaco. On the way there we made a stop to watch wild crocodiles living in a river. That is Costa Rica! The beach in Jaco is very nice and we spent a fun day there. Searching for a toilet we followed the signs that said bathrooms on them and found ourselves standing in a private living room, next to the window of a person in a bedroom who looked at us very irritatedly. After a short time a woman came to us and let us use her privat bathroom that she rents out for 400 Colones (about 1,20 USD) for each use. The sun in Jaco was very strong. Even though I used sunscreen 50+ I got burned very bad... Other than that it was a great trip to the beach and we could cross out pacific on our to do list.

Freier Sonntag

Sunday, the day off

Nachdem ich am Samstagabend vom Strand zurückgekommen bin, hat mich mein Gastbruder, der im professionellen Orchester von San José spielt, zu seinem Konzert am nächsten Samstag eingeladen. Leider musste ich absagen, weil ich da schon in Biolley sein würde, also hat er mich kurzerhand gefragt, ob ich nicht Lust hätte am Sonntag in die Innenstadt von San José zu fahren, um wenigstens noch das Teatro Nacional von innen zu sehen. Klar hab’ ich da nicht nein gesagt und so gings am Sonntagmorgen los mit dem Bus in die Innenstadt. Im Teatro Nacional haben wir als erstes die Oper Bess and Porgy angeschaut, in der seine ehemalige Musiklehrerin mitgespielt hat. Danach sind wir ins Museo Nacional. Dort gab es ein Schmetterlingshaus! Nachdem wir am Markt waren und einen Fresco getrunken haben (die selbstgepressten Säfte hier sind einfach so lecker!), gings auch schon wieder nach Hause, wo die ganze Familie mit Onkels und Tanten zu Besuch war. Neben den Menschen, die normalerweise in dem Haus leben, waren noch zwei Tanten, drei Kinder und ein Onkel zu Besuch. Mit der einen Tante und den zwei Kinder (die meistens auch bei uns im Haus sind) bin ich dann zu denen nach Hause gefahren. Dort haben wir gegessen, den Film Rio 2 (auf Spanisch, aber glücklicherweise mit Untertitel) angeschaut und dann hab’ ich dort übernachtet bevor es Montag morgen um kurz vor 6 wieder zurück zum Haus meiner Gastfamilie ging.

After coming home from the beach Saturday night my host brother, who plays in the orchestra of San José as a professional fluete player, asked me to come to his concert on Saturday. Unfortunately I had to say no to that offer because I was gonna be in Biolley by then already. After that he asked me what I was going to do on Sunday and offered to show me around the city a little bit. Of course, I didn’t say no to that and off we went Sunday morning to see the opera Bess and Porgy in the National Theatre of San José. Also we went to see the National Museum and a market before getting a Fresco (I cannot get enough of the fresh juices here!) and going back home. At the house the whole extended family was visiting. I then went home with my aunt and her two kids to spend the night at her house. We had dinner, watched the movie Rio 2 (in Spanish, but with subtitle) and I slept in the kids’ room before we went back to my host family’s house before 6am.

 

Skypen

Am Montag konnte ich dann das erste Mal seit ich in Costa Rica angekommen bin mit meiner Familie und Mathi skypen. Da bei mir leider das Internet nicht bis nur sehr schlecht funktioniert hat, durfte ich zu einer Freundin und dort skypen. Es war so schön mal wieder reden zu können und die anderen dabei auch zu sehen! Davor sind Katrin und ich noch durch Guadalupe El Carmen (Stadtteil von San José in dem wir wohnen) gezogen und haben Fotos gemacht.

On Monday it has been the first time that I could skype with my family and Mathi since I came to Costa Rica. My internet is very bad so I was invited to a friend’s house to use her internet and talk to my family. It was very nice to be able to talk and even see them again! Before that Katrin and I went for a walk in Guadalupe El Carmen (part of San José) and took a lot of pictures.

Novacentro

Am Dienstag sind Katrin und ich dann vor der Sprachschule noch ins Novacentro (Einkaufsviertel in Guadalupe) gefahren, da ich noch Geld gebraucht habe (von Biolley aus fährt man bis zur nächsten Bank 3 Stunden!). Dabei haben wir uns auch ein Eis bei Autopops gegönnt und waren im Ropa Americana (Second Hand Laden, den es hier überall gibt/ Ticokleidung gibt es nur in gefühlt XS!) einkaufen. In der Sprachschule haben wir den Film Gestacion geschaut, da es ja der letzte Sprachschultag war. In dem Film ging es um Teenagerschwangerschaften in Costa Rica, den Einfluss der Kirche in der Bildung und um die Rollenverteilung in der Familie.

On Tuesday Katrin and I went to Novacentro (Small mall in Guadalupe) before we had a Spanish class. I needed money (the next bank from Biolley is 3 hours away by car). We also went to Autopops to get some ice cream and went shopping in a store called “Ropa Americana” (Second hand store/ tico clothes are very small). In Spanish class we watched a movie about teenage pregnancies in Costa Rica, the influence the church has on the school system and the role of a woman in the family.

 

Seminar

Mittwoch und Donnerstag hatten wir je ab 8.30 Uhr ein Einführungsseminar in der ILCO (Iglesia Luterana Costaricense). Dafür ging es um 7.00 Uhr los mit dem Taxi. Der Verkehr in San José ist wirklich loco (=verrückt). Nachdem am Mittwoch die Humboldtschüler (deutsche Schule in San José) dabei waren und uns für Fragen zur Verfügung standen, haben wir uns am Donnerstag an der Deutschen Botschaft getroffen, wo wir sehr herzlich empfangen wurden. Nachdem sich der Stellv. Botschafter allen unseren Fragen gestellt hat, uns etwas über seine Arbeit und die Arbeit der ganzen Botschaft erzählt hat und uns zu seinem Gartenfest im Dezember eingeladen hat, ging es zurück in die ILCO. Dort haben wir noch etwas über die Rahmenbedingungen unserer Arbeit erfahren und wurden dann von unseren Mentoren abgeholt. Alle anderen sind gleich los in ihre Projekte gefahren, aber ich bin noch eine Nacht mit meiner Mentorin in einem Hostel in San José geblieben, da unser Bus erst am Freitag um 6.00 Uhr morgens gefahren ist. Das war aber kein Problem, da meine Mentorin richtig nett ist und wir uns erstmal mit zwei Freunden von Daheim, die zufälligerweise gerade Backpacken in San José waren, zum Abendessen getroffen haben. Auch mein Handy hat sich nach drei Tagen ohne Strom (die Leitung zum Haus meiner Gastfamilie war kaputt) wieder über einen vollen Akku gefreut.

On Wednesday and Thursday we had a seminar at 8.30am at the ILCO (Iglesia Luterana Costaricense) building. Therefore we took a taxi at 7am. The traffic in San José is just awful. After a visit of Costa Rican teenagers on Wednesday we went to the German embassy on Thursday in order to meet the German Ambassador. The welcome there was very nice and the Ambassador answered all of our questions about his work and invited us to his BBQ-party in December. After that we went back to the ILCO. After talking about the work requirement we met our area Reps for the first time. All the others went off to their projects the same night, but my bus left at 6am the next day so I stayed over in a hostel together with my area Rep. That was totally no problem because she is very nice and we met up with two of my friends who were backpacking in San José at that time. My phone was also really happy about charging in the hostel after 3 days without electricity (the connection to the electricity pool at my host family’s house didn’t work).

Der Abschied von der Gastfamilie und den Profesoras war schon recht schwer und wahnsinnig herzlich. Nach knapp drei Wochen hat man sich dann doch schon aneinander gewöhnt. Die Kinder in der Gastfamilie haben mir Hello Kitty Ohrringe zum Abschied geschenkt, ich wurde eingeladen wieder bei ihnen zu wohnen, wenn ich wieder mal in San José bin, zum Geburtstag der Ältesten im Dezember und zu Weihnachten. Meine Gastoma hat auch gefragt, ob ich sie anrufen kann, wenn ich gut angekommen bin, damit sie sich keine Sorgen machen muss und gesagt sie kommt mich mal besuchen, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Auch die Profesoras haben gesagt ich soll sie unbedingt wieder mal besuchen und falls es irgendwelche Probleme gibt, kann ich jederzeit bei ihnen wohnen.

Saying good-bye to the host family and teachers was sad and very full of love. After almost three weeks you start getting used to each other. The kids in the family gave me Hello Kitty earrings as a going away present and I was invited to stay at the family’s house whenever I am in San José, to the eldest daughter’s birthday in December and for christmas. My host grandma asked me to call her when I arrive in Biolley so she didn’t have to worry about me and promised to visit me, if she should get the chance to. The teachers also offered that I could stay at their house any time, if I should have any problems and invited me to visit any time.

 

Biolley

Anreise und Ankommen

Travelling and getting there

Um 5.00 Uhr hat am Freitagmorgen der Wecker geklingelt, den ich aber eigentlich gar nicht brauchte, da ich sowieso so aufgeregt war den Bus zu verpassen, dass ich so gut wie gar nicht geschlafen hatte. Mit dem Taxi ging es zum Busbahnhof und dann um 6.00 Uhr ging es auch schon los Richtung Las Tablas. Um 11.30 Uhr sind wir in Las Tablas angekommen (ich hab fast die ganze Busfahrt geschlafen) und bis 13.00 Uhr auf den Bus gewartet. Um 13.00 Uhr kam aber dann anstatt dem Bus die Nachricht, dass der Bus kaputt sei und uns ein Auto abholen wird. Zu zwölft haben wir uns dann um 13.30 Uhr in das normalgroße Auto gequetscht, meine Koffer auf das Dach gegurtet und so ging es dann ca. eine Stunde lang über eine Erdstraße nach Biolley. Meine Gastfamilie hat mich schon mit Mittagessen erwartet als wir ankamen. Biolley ist ein Bergdorf im Distrikt Biolley, gelegen zwischen Buenos Aires, Puntarenas und San Vito. Biolley liegt auf ca. 1000 Höhenmetern über N.N., perfekt also für den Kaffeeanbau. Die Landschaft ist unglaublich schön, die Luft gut und das Leitungswasser wesentlich besser als in San José, da es hier direkt aus einer Bergquelle kommt (!). So gut wie jeder Fährt hier mit einem Moped rum. 20km/h ist normal, 30km/h sind schnell. Autos gibt es auch, aber Mopeds sind cooler ;) Helm beim Mopedfahren oder Gurt beim Autofahren sind eher die Seltenheit. Alle Leute sind hier wahnsinnig freundlich! Trotz mehrerer sehr verunsichernder Geschichten kann ich sagen, dass ich mich bis jetzt sehr wohl fühle und alle sehr bemüht um mich sind. Meine Gastfamilie besteht aus einer Gastoma, einer Gastmama, einer fast 17-jährigen Gastschwester und der zweijährigen Hündin Chelsea. Ich habe mein eigenes Zimmer und überhaupt ist das Haus relativ groß. Meine Familie hat ein Auto, warmes Wasser und es gibt nicht jeden Tag nur Gallo Pinto, um mal die Vorurteile aus der Welt zu schaffen. Natürlich ist es nicht Deutschland, aber es ist auch nicht das Ende der Welt! Es gibt sehr viele Tiere hier. Über die Schmetterlinge und Singvögel im Garten freu ich mich immer sehr, über die Spinnen, undefinierbaren Käfer und Kakerlaken dafür weniger. Am Anfang (auch in San José) hab ich mich immer erschreckt, wenn ich eine Kakerlake gesehen habe, mittlerweile fallen sie mir oft gar nicht mehr auf. Die Familien putzen hier echt jeden Tag, die Kakerlaken gehen einfach nicht weg. Auf dem Weg nach Biolley hatte ich das beste Eis meines Lebens! Coco-Helado aus der Plastiktüte! : ) Meine Mentorin ist gleichzeitig meine Gasttante und Nachbarin. Das 200-Einwohnerdorf ist sowieso sehr eng gestrickt und jeder kennt jeden. Die Pulperia (Kleiner Supermarkt) ist ca. so groß wie O’Neills in Glenside oder ca. halb so groß wie der Miedl in Prien, hat aber alles Wichtige von Brot über Gummistiefel bis Kochtöpfe. Ich denke außer dem Besuch bei der Bank (obwohl man hier mit Visa auch zahlen kann) kann man auch alles wichtige im Dorf erledigen, wobei es dann relativ egal ist, ob die nächste Stadt jetzt 20 Minuten oder 3 Stunden entfernt ist. Für mich zumindest. Schade ist, dass San José doch recht weit weg ist und ich somit z.B. nicht bei den Geburtstagspartys der anderen Freiwilligen dabei sein kann.

At 5am on Friday my alarm went off, but I actually didn’t need it because I was so nervous about missing the bus that I hardly slept that night. With a taxi we went to the bus station and at 6am our bus left. At 11.30am we were in Las Tablas waiting for our bus to Biolley at 1pm. At 1pm instead of a bus we got the message that the bus didn’t work anymore and a car was going to get us. At 1.30pm twelve people got into a regular car, my suitcases tied to the roof and off we went to Biolley. One hour later my host family awaited my with a nice lunch. Biolley is a village in the mountains, located between Buenos Aires, Puntarenas and San Vito. The landscape is very beautiful, the air is clean and the tub water is fresh from a spring in the mountains. Almost everybody here drives a motorcycle. Of course there are cars as well, but motorcyles are much cooler ;) Helmets and seat belts are rarely used. Everybody is sooo friendly here and everybody knows everybody! In my host family there is a grandma, a mother and a sister who is almost 17. We also have a dog, called Chelsea. I am living in my own room and the house is relatively big. My family owns a car, we have warm water and we don’t eat Gallo Pinto every day, just to get some stereotypes out of the way for now. And sure it is not Germany, but it also isn’t the end of the world and I like it here a lot. Here are living a lot of animals. I am always happy about the birds and butterflies in the back yard; the spiders, cockroaches and other insects I don’t like all that much. In the beginning in San José when I saw a cockroach I was always a little disgusted, but now I often just don’t see them anymore because I got so used to them. The family really cleans the house every day, but because we are living to close with the nature we cannot get rid of the insects. On my way to Biolley I ate the best ice crème ever! Coconut ice ;) My area Rep is also my aunt and neighbor. The grocery store is like O’Neills in Glenside. I think that other than the visit at a bank I can do all the important stuff right here in Biolley. To me it doesn’t matter if the next city is 20 minutes or 3 hours away then. It’s a little sad that San José is very far away so I cannot attend the birthday parties of the other volunteers.

Samstag

Saturday

Am Samstag hab’ ich erstmal bis um 9.00 Uhr geschlafen, danach meinen Koffer endgültig ausgepackt (wooohooo!), mein Zimmer eingeräumt, mit der Gastfamilie geratscht und mit Chelsea und Capi (Hund von Guiselle, meiner Mentorin und Nachbarin) gespielt. Nachmittag ging’s für mich dann das erste Mal zu ASOMOBI. ASOMOBI liegt ca. 2km den Berg rauf von unserem Haus aus. Am Samstag sind wir aber mit dem Auto gefahren, da wir noch Kaffee mit zu ASOMOBI nehmen mussten. Das Gelände ist sehr schön und der Ausblick unbeschreiblich! (Fotos folgen) Bei einem Treffen (fast) aller Mitglieder wegen dem anstehenden Fest Ende September wurde ich herzlich empfangen und alle Frauen haben sich mir vorgestellt. Ich fühle mich dort wirklich sehr wohl und alle sind richtig bemüht, dass es mir auch gefällt. Bei dem Treffen wurde auch gleich die erste Arbeitsplanänderung bekanntgegeben: Statt nur einem freien Tag habe ich Samstags und Sonntags frei! Besser kann ein Arbeitsverhältnis doch gar nicht starten ;) Danach gings wieder nach Hause. Als ich in meinem Zimmer auf dem Bett saß, hab ich plötzlich etwas Komisches an meinem Bein gespürt. Als ich die Kakerlake gesehen habe, bin ich aber nicht aufgesprungen, sondern hab’ mich eher gefreut, dass es nur eine Kakerlake war. Es hätte ja schließlich auch eine Spinne, ein Skorpion oder eine Schlange sein können :)

On Saturday I slept in until 9am and unpacked my suitcase after that (wooohooo!Finally!), organized my room, talked to my host family and played with the dogs Chelsea and Capi (Giselle’s dog/ Giselle is my aunt, area rep and neighbor). In the afternoon we all went to ASOMOBI. ASOMOBI is about 2km uphill from where I live. On Saturday we took the car there because we also needed to bring them some coffee. The property is very nice and the view is undescribable! At a meeting with almost all of my colleges I was welcomed very nicely. I feel very comfortable here and everybody tries to make my stay here very nice! That was the time when my work schedule changed for the first time: Instead of one day off I should have both Saturday and Sunday off! Can you imagine a better start into a work relationship ;) After that we went back home. While sitting on my bed I suddenly felt something really weird on my leg. When I saw the cockroach climbing up my leg, I didn’t yell, but felt very happy that it was only a cockroach. It could have been a spider, scorpion or snake as well. Costa Rica is changing me already :)

 

Sonntag

Sunday

Am Sonntag hab’ ich wieder lang geschlafen und danach bin ich mit meiner Gastschwester Fanny, meiner anderen Tante, die auch Guiselle heißt, ihrem Mann Ricardo und den zwei Kindern in den Nachbarort zu einem Fußballturnier gefahren. Das Wetter war sehr schön, es hat nichtmal geregnet! Es war sehr interessant, wenn auch erschreckend, zu sehen, dass die Hunde mitten aufs Fußballfeld laufen, um da ihre Haufen hinzumachen oder dass es nirgends Mülleimer gibt und man dadurch regelrecht dazu aufgefordert wird seinen Müll einfach liegen zu lassen. Mir wurde gesagt am nächsten Tag würden Gemeindearbeiter kommen und alles sauber machen (was ich sofort glaube, weil es hier echt sauber ist! Es ist nur schade, weil es mit Mülleimern so viel schneller gehen könnte). Das Fußballturnier war sehr lustig. Mir wurden sehr viele Leute vorgestellt und Biolley hat auch mitgespielt. Leider haben wir verloren und konnten deshalb die Siegesmopedschlange durch unser Dorf fahren sehen. Ein schöner Ausflug war es auf jeden Fall! Eine lustige Geschichte ist, dass mein Gastonkel mir auf Englisch sagen wollte, dass sein Bier gut ist (“Good beer”), es sich aber wegen seines Spanischen Akzents eher wie Deutsch angehört hat (“gut, Bier”). Ich meinte dann zu ihm, dass ich es cool finde, dass er Deutsch spricht und er meinte es sei Englisch. Danach haben wir alle erstmal richtig gelacht. Wieder Zuhause sind wir zur Pulperia spaziert, haben uns da ein bisschen mit den Leuten unterhalten und sind dann wieder zurück zum Haus. Dort waren dann Guiselle (meine andere Tante und Mentorin/ ich weiß, etwas verwirrend) mit ihrem Mann und ihrer Tochter zu Besuch. Zusammen haben wir das Chiemgau-Buch angeschaut, das ich mitgebracht habe, gefernseht, über kleine lustige Terremotos (Erdbeben) geredet und die Zutaten auf den Nimm2 Lachgummis übersetzt. Dazu gab es frischen Cacao. Die Mama meiner Gasttante hat einen Cacaobaum im Garten und meine Gastfamilie mehrere Kaffeebäume. Überhaupt ist hier alles frisch. Wir haben einen Bananenbaum, einen Guabanabaum, viele Hühnchen,... die Tante und Nachbarin hat eine Kuh für Milch und einen Gemüsegarten. Wieder eine andere Tante hat Kräuter und anderes Obst. So tauscht man sich aus und hat immer alles richtig frisch.

On Sunday I slept in again and after that my host sister Fanny, my other aunt, who is also called Guisselle, her husband Ricardo and their two kids took me to a soccer match in the neighboring village. The weather was very nice, it didn’t even rain (it is rain season right now)! It was interesting, but very shocking to see the dogs walk into the soccer field to poop there and no trash cans anywhere. I was told to just leave my garbage and the next day somebody would come and pick up all the trash (which I believe because everywhere here it’s very tidy; it’s just sad because it could be so much easier!) The soccer tournament was fun, I was introduced to a lot of people and our village’s team also played. We lost and because of that all the motorcycles of the other villages drove through our village. It was a fun day for sure! A fun story is that my host uncle wanted to tell me that his beer tastes good and said in English “Good beer”. Because of his Spanish accent to me it sounded more like “Gut, Bier” which is German and I said that I find it very cool that he speaks a little German. He then said that it was English and we both had a good laugh. Back home we went for a little walk to “Biolley O’Neills”, talked a little with the people there and then walked back home. When we were at the house the other ant Giselle came over with her husband and daughter (I know it’s a little complicated with all the people having the same name). We looked at the pictures I brought, watched TV, talked about mini earthquakes, translated the ingredients of the Nimm2 gummibears and drank fresh chocolate milk. The mother of my host aunt has a cacao tree in her back yard and my family coffee trees and a lot of other fruits. Almost everything is from our back yard or traded with the neighbors: Bananas, chicken,…

Ein bisschen Tico-Aberglaube hat auch schon auf mich abgefärbt. Ich sehe lauter Parallelen zu meiner Zeit in Amerika und deute sie als Zeichen, dass alles so gut bleibt, wie es gerade ist und keine der komischen Geschichten eintritt, die ich schon gehört habe. Z.B. ist die Pulperia ca. genauso groß wie der Lebensmittelladen in Glenside und auch ähnlich aufgebaut. Die Trikots des örtlichen Fußballteams sind weinrot wie die meines Teams in Abington und meine Gastmutter hier ist auch Religionslehrerin und Künstlerin wie meine Gastmama in den USA. Egal ob das jetzt Zeichen sind oder nicht und ob man daran glaubt oder nicht, ich bin überzeugt, dass ich ein wunderschönes Jahr hier verbringen darf!

A little bit of the Tico’s superstition influenced me already. I see all those bridges to my time in Glenside and see them as signs that everything will stay as nice as it is right now. The grocery store is like O’Neills, the jerseys of our soccer team are maroon like the colors of the Abington team and my host mum here is an artist and prep teacher just like my host mum in Glenside. No matter if those things are really signs or not and no matter if anybody believes in signs or not: I am convinced that I will spend a great year here!

 

Erster Arbeitstag

First day at work

Nach dem Frühstück ging es mit meiner Mentorin auf ihrem Moped auf nach ASOMOBI. Dort angekommen hab’ ich als erstes den Boden der Tostadora (Kaffeerösterei) gekehrt und wurde ganz klischeehaft empfangen, als eine Kollegin den Vorratsschrank geöffnet hat und darin eine Tarantel war. Die war aber nicht gefährlich, da sie mehr Angst vor uns hatte als wir vor ihr. Meine Kollegin hat sie dann vor der Türe ausgesetzt und dann ist die Spinne auch schon weitergekrabbelt. Im Laufe des Tages wurde Kaffee geröstet, gemahlen, abgepackt, Tüten mit Etiketten beklebt, gewogen und die Wocheninventur durchgeführt. Bei allem durfte ich helfen. Die Arbeit in der Tostadora ist sehr anstrengend, aber macht mir auch sehr viel Spaß und die Kolleginnen sind richtig lieb. Nach der Arbeit wollte ich dann die 2km wieder nach Hause laufen, aber nach ein paar Metern bleibt ein Junge mit einem Moped neben mir stehen und fragt, ob ich ins Dorf muss. Da um diese Zeit auch die meisten anderen aus dem Dorf von der Arbeit auf der Plantage ins Dorf fahren und der Junge wusste, dass ich bei Yanuri wohne, hab’ ich beschlossen, dass die Welt ein freundlicher Ort ist und bin zu ihm aufs Moped gestiegen (auf dem Land gibt es nur sehr sehr wenig Kriminalität, da sich hier alle kennen und wenn jemand einem etwas tut, dann kann er das Dorf verlassen). Auf einen Helm musste ich verzichten, aber bei 20 km/h hatte ich auch nicht wirklich Bedenken und war nach 5 Minuten schon zu Hause. Ticos sind wirklich wahnsinnig hilfsbereit, offen und nett. Das kann ich gar nicht oft genug sagen! Meine Gastmutter, z.B. besteht darauf meine Wäsche zu waschen und sogar zusammenzulegen. Ich hab’ mindestens fünfmal versucht sie zu überzeugen, dass ich das auch selber machen kann, aber sie wollte es sich nicht nehmen lassen. Nach oftmaligem Nachfragen darf ich meinen eigenen Teller, mein Glas und Besteck selber spülen.

After having breakfast I went to ASOMOBI with my area rep on her motorcylce. My first work was broom sweeping the floor of the Tostadora (where the coffee is roasted) and I was welcomed by a tarantula which sat in the cupboard. The spider was more afraid of us than we were of it and my college put it in the back yard where it walked away immediately. In the course of the day coffee was roasted, grained, weighed, put into little coffee bags,… I was allowed to help with everything. The work in the Tostadora is fun and the colleges are great people. After work I was about to walk home the 2km from work to our house, but after a couple of minutes a motorcycle pulled to the side and the guy driving it asked me if I needed a ride. Since a lot of people from the village come home from work at that time and the guy knew where I lived I decided that the world is a friendly place and sat on his motorcycle (In the rural areas there is very little crime. Everybody knows everybody and if somebody robs somebody else, he/she can search for another village). I didn’t use a helmet just because we didn’t have one, but driving at 20km/h I didn’t really feel insecure anyway and got home in only 5 minutes. Ticos are very willing to help, open-minded and nice. I cannot repeat that often enough! My host mum even washes my laundry even though I said I could do that myself. She is so nice!

Wegen mittlerweile sehr schlechtem Internet versuche ich regelmäßig zu schreiben, es wird aber wahrscheinlich immer eher eine Zusammenfassung von mehreren Erlebnissen werden, da es ein riesen Akt ist ins Internet zu kommen.

Internet here is really bad, but I will try to update you as often as possible,

 

Erste Eindrücke aus dem Paradies/ First impressions from paradies

21.08.2014 05:13

Da ich jetzt endlich auch wieder Internet habe nach einigen Komplikationen, kommt jetzt der Blogeintrag, der schon seit einigen Tagen in leicht abgewandelter Form auf meinem Desktop wartet, dass ich endlich wieder Internet habe.

Familie

Family

Ich lebe die ersten zwei Wochen in San José, um einen Sprachkurs zu besuchen, bevor ich nach Biolley fahre und dort meine „Familie für ein Jahr“ kennenlernen kann. Meine Familie in San José ist sehr nett, aber auch ganz anders als in Deutschland. Wenn man ins Haus kommt, steht man direkt in der Wohnküche, einen Flur gibt es nicht. Im Haus gibt es noch ein Badezimmer und drei Schlafzimmer. In einem der drei Schlafzimmer schlafe ich alleine. Im Haus leben aber sehr viel mehr Personen. Es gibt eine Oma, die kocht, putzt, die Kinder erzieht und sich um alle in der Familie kümmert. Dann leben noch zwei Söhne der Oma im Haus, zwei Töchter der Oma, zwei Töchter der einen Tochter der Oma, zwei Kinder einer Tochter der Oma, die nicht im Haus wohnt und noch ein Mann, von dem ich nicht weiß, ob er ein Sohn der Oma ist oder der Freund einer Tochter der Oma. Das ganze klingt ziemlich verwirrend und das ist es am Anfang auch. Da ich in einem Schlafzimmer alleine wohne, wohnen alle Frauen des Hauses in einem anderen Schlafzimmer und alle Männer des Hauses in einem dritten. Schwer vorzustellen, wenn man aus Deutschland kommt, wo fast jeder sein eigenes Zimmer hat. Mein Bett hier ist auch anders als in Deutschland. Es gibt keinen Lattenrost, nur ein Brett, auf dem eine sehr dünne Matratze liegt und dadrüber ein Laken. Der Rest ist wie in den USA: dünne Decke und Tagesdecke, Kissen. Im Badezimmer ist das Klo kaputt und die Lampe. Das stört hier aber niemanden. Es funktioniert ja auch so. Um die Klospülung zu benutzen, muss man jedes Mal den Klokasten öffnen und mit dem Arm bis zum Ellenbogen ins Wasser greifen, um an der Kette ziehen zu können, die dann die Klospülung auslöst. Das ist sehr ungewohnt, aber mittlerweile denke ich gar nicht mehr darüber nach, sondern mache es automatisch. Man gewöhnt sich an alles. Um Licht zu haben, schaltet man einfach das Licht im Hof an und es scheint dann durchs Fenster ins Bad: Problem gelöst. Zu Essen gibt es viel Gallo Pinto (Reis mit Bohnen), das sehr lecker schmeckt. Es gibt aber auch selbstgemachtes Brot, Huhn, Salat, Früchte, Kekse mit Marmelade, Spaghetti,… Zu Trinken gibt es Wasser, Kaffee, Eistee, Tee, Refrescos und Säfte. Die vier Kinder der Familie (4, 7, 10 und 10 Jahre) fragen mich oft was ein Wort auf Deutsch heißt, wodurch ich viele neue Wörter auf Spanisch lerne. Die Kinder in meiner Familie sind einfach supersüß! Alle Leute hier sind super nett und hilfsbereit und sprechen auch langsam, damit man sie besser verstehen kann. Ich merke schon jetzt, wie mein Spanisch langsam besser wird.

The first two weeks here I live in San José in order to attend language school before moving to Biolley where I will get to know my „family for one year“. My family in San José is very very nice and it’s interesting that some things are different than in Germany. When you enter the house you are standing in the living room/kitchen, there is no hallway. In our house there is one bathroom and three bedrooms. In one of the bedrooms I am sleeping all by myself. In the house are living much more people, though. There is the grandma who cooks, cleans, educates the children and takes care of all the family members. She is the heart of the family. There are two sons of the grandma living in the house, two daughters of the grandma, two daughters of the daughter of the grandma, two kids of another daughter of the grandma who is not living in the house and one man of whom I do not know if he is a son of the grandma or the boyfriend of a daughter of the grandma. That really sounds quite complicated and in the beginning it is. Because I am living in one bedroom all by myself, all women of the family are living in one bedroom and all the men in another. Hard to imagine when you come from a place where everybody has his/her own room. But I like it here a lot. I enjoy living in a big family. My bed here also is different from my bed in Germany. There is a piece of wood with a mattress on it and then a bed sheet. The rest is like in the US: blanket, quilt and pillow. In the bathroom the flush and the light don’t really work. That isn’t important for the people here because they just make it work anyway. I really like their way of thinking and handling things here. In order to work the flush you need to open the water basket of the toilet and pull the string which operates the flush. At first it feels weird to do that, but after some time you are so used to it and it really isn’t a problem anymore. In order to have light in the bathroom you turn on the light on the porch and it shines into the bathroom though a window. Problem solved. It is that easy. For breakfast and dinner there is a lot of Gallo Pinto (rice with beans) which is soooo delicious. There is also self-made breads, chicken, salad, fruits, cookies with jam, spaghetti… As a drink there is water, coffee, ice tea, tea, refrescos, and juices. The four kids of the family (4, 7, 10 and 10 years old) often ask me words in German which helps me get to know words in Spanish. The kids are mega cute! All the people here are very nice, helpful, and anxious to speak slowly so that I can better understand. I already realize how my Spanish slowly improves.

Land und Leute

Country and People

Costa Rica ist ein wunderschönes Land. Alles ist grün, sogar in der Stadt. Wir sind momentan in der Regenzeit und es regnet meistens mittags. Wie ich erfahren habe, ist es momentan Winter in Costa Rica. Viele sagen, dass San José keine schöne Stadt ist, aber Guadalupe (ein Stadtteil von San José) ist sehr interessant für mich und deshalb gefällt er mir auch. Die Straßen sind nicht sehr gut, auch nicht in der Stadt. Es gibt viele Schlaglöcher oder offene Gullideckel. Man muss immer aufpassen wohin man geht. Alle Häuser sind komplett vergittert, damit niemand einbrechen kann und es gibt sehr viele „perros callejeros“ (Straßenhunde). Im Bus sind immer Leute, die dir etwas verkaufen wollen und an roten Ampeln kommen Menschen auf dein Auto zu und wollen dir etwas durchs Fenster verkaufen. Wie ich mittlerweile auch selbst mitbekommen habe, gibt es in Costa Rica viele alleinerziehende Frauen, die von ihren Müttern unterstützt werden. Was für mich noch etwas komisch ist, ist, dass es hier schon um 18.00Uhr dunkel wird. Außerdem ist es hier sehr laut. Das sind alles Sachen, die negativ erscheinen können. Aber ich finde, dass es hier trotzdem sehr schön ist, wenn auch anders. Auf der Straße fühle ich mich trotzdem sicher. Auch alleine als Frau. Wenn es hell ist gehe ich alleine, aber wenn es dunkel ist, sind wir immer mindestens zu zweit, da es hier –wie auch an anderen Orten der Welt- arme Menschen gibt, die sich ihr Leben durch Diebstahl sichern müssen. In Costa Rica gibt es meines Wissens keine Sozialhilfe (Wenn ich falsch liege, klärt mich bitte auf). Alle Häuser sind sehr bunt, die Gitter haben auch ganz unterschiedliche Farben. Vor einem Haus auf meinem Weg zur Schule sind alte Autoreifen, die angemalt und als Blumenkästen benutzt werden. Die Leute lachen und sind immer hilfsbereit oder reden einfach nur mit dir. Viele Leute haben auch einen Hund, aber spazieren gehen nur wenige mit ihren Hunden. Wenn ich die Straße entlang gehe, sehe ich Berge, Nebel und Wald. Ich finde das sehr schön, vor allem für eine Stadt. Im normalen Leben habe ich auch noch keine gefährlichen Tiere gesehen, nur im Nationalpark.

Costa Rica is a beautiful country. There is a green spot everywhere, even in the city. Right now it’s rain season and it’s raining around lunch time for the most part. I just learned that in Costa Rica right now it is winter. A lot of people say that San José isn’t a beautiful city, but Guadalupe (the part of the city I am currently living in) to me is very interesting and therefore I like it a lot. The streets are not very good, even in the city. There are a lot of bumps and holes. You always need to pay attention where you are going. All the houses have security fences made out of metal, so that nobody can steal something and in the streets there are a lot of „perros callejeros“ (street dogs). In most buses there are people who want to sell you something and when the traffic lights are red people come up to your car and try to sell you something through the car window. I heard a lot about single moms already who get support from their mothers. What is still weird to me is that is gets dark at 6pm already. And it is very loud here. All those things could be thought of as negative aspects, but form e those things are not negative only different. I like it here a lot. I feel safe walking around by myself when it is still bright outside. When it is dark, I prefer to walk in groups of at least two people because like in every other country also here are some poor people who have to steal in order to live. As far as I know (and please correct me, if I am mistaken) there is no money from the goverment for poor people. All the houses are very colorful, the fences are painted in different colors. In front of one house that I pass every day walking to school there are car wheel which are painted and used as flower pots. There people here smile a lot, try to help you in every situation or just talk to you. A lot of people here own a dog, but only some actually walk their dog. When I walk the streets here I can see mountains, fog and forests. I like that a lot. In my opinion it’s beautiful, especially for a city. In everyday life I haven’t seen dangerous animals yet, only in the National Park.

Machismo

Machismo

Uns wurde in Deutschland vermehrt gesagt, dass in Costa Rica Machismo vorherrscht, also „die Frau in der Küche steht und der Mann arbeiten geht“. Auf der Straße bin ich dem Machismo auch schon öfters begegnet. Auf meinem Weg zur Schule (ca. 15 Minuten zu Fuß) werde ich jeden Tag mindestens dreimal angehupt. Das kann sehr verwirrend sein, da man nie genau weiß, ob gerade gehupt wird, weil man fast überfahren wird, weil ein Auto die Ampel ignoriert und das auch zeigen möchte oder weil man als Mädchen an der Straße entlang geht. Ticos hupen überhaupt sehr gerne. Ich glaube zweimal hupen bedeutet „ich fahre jetzt“ (Ampeln werden manchmal einfach ignoriert; wer als erster zweimal hupt, der fährt) und einmal hupen bedeutet „Hallo, Mädchen!“. Es wird auch gehupt, wenn man an Bekannten vorbeifährt, überholt, sich als Mopedfahrer durch die Autos durchschlängelt,… Angeblich bedeutet Machismo auch, dass der Mann bei einem Date bezahlt. Das kann ich nicht beurteilen, da ich hier kein Date hatte und auch kein Interesse an einem Date habe (da mein Schatzi ja in Deutschland ist ;) ). Ich werde aber bei Gelegenheit nach ein paar Wochen mal eine Freundin fragen. In meiner Gastfamilie gibt es keinen Machismo. Mein Gastbruder (ein Sohn der Oma) spült und kocht. Mal schauen, ob das auf dem Land genauso bleibt.

In Germany we were told that we were going to face a lot of machismo in Costa Rica. Machismo means that only women cook and men go to work. I already often met machismo in the streets. When I walk to school (about 15 minutes) I get honked at at least three times per day. Sometimes that can be very irritating because you never know if you are about to get run over by a car, if somebody honks because he ignores a traffic light or because he wants to greet the girl walking down the street. Ticos like to honk their horns. I think honking twice means „now it’s my turn“ (a lot of people just seem to not care about traffic lights; whoever honks first, drives first) and honking once means „Hey, girl“. People also honk their horns when they see somebody they know, when they pass you, when a motorcycle driver squeezes through a space between cars,… Apparently Machismo also means that men pay when people go out on a date. I don’t really know about that because I haven’t been on a date here and I am not really looking forward to (because I have the best boyfriend in the whole world waiting for me in Germany ;) ). I will ask a friend after a couple of weeks, though. In my host family there is no Machismo. My host brother also cleans the dishes and cooks. I’m anxious to see, if it’s the same in the countryside.

 

Sprachschule

Language school

Jeden Tag ist von 14.00Uhr bis 18.00Uhr Sprachschule. Davor sind wir manchmal in der Stadt, erkunden die Gegend, halten uns in der Familie auf,… Am Dienstag haben wir neben Spanischunterricht auch gelernt, wie man Tortillas mit Guacamole macht. Am Mittwoch hatten wir einen Tanzkurs bei dem wir lateinamerikanische Tänze „gelernt“ haben. Das war sehr witzig. Ansonsten werden natürlich auch viele Vorbereitungen fürs Visum getroffen.

Every day from 2pm until 6pm we have Spanish class. Before that we sometimes go into the city center, get to know the area, spend time with the host family,… On Tuesday we learned how to cook Tortillas with guacamole. On Wednesday we had a dancing class with a lot of Latin-American dances. It was a lot of fun. Other than that there are also a lot of preparations for the visa.

Für 35€ in die Karibik und zurück (Hotel inklusive)!

For about 40$ to the Caribbean and back (hotel already inclusive)!

In Deutschland kann man von so einem Schnäppchen nur träumen, für mich hat sich dieser Traum letztes Wochenende erfüllt. Für umgerechnet 35€ haben wir die Hin- und Rückfahrt und zwei Übernachtungen in der Karibik bezahlt. Wir sind zu fünfzehnt von San José aus nach Puerto Viejo, Limon gefahren und haben dort den Freitagnachmittag am Strand verbracht. Abends sind wir in ein Restaurant zum Essen gegangen (und haben sehr lange auf unser Essen gewartet, vieles ist hier etwas langsamer als in Deutschland), bevor ein Teil der Gruppe ins Bett ging und ein anderer Teil noch Cocktails getrunken hat. Am Samstag ging es dann mit dem Bus in den Cahuita Nationalpark. Wir haben sehr viele Tiere und Pflanzen dort gesehen und waren an einem karibischen Strand schwimmen. Abends sind wir dann wieder zurück in Puerto Viejo an den Straßenständen vorbeigeschlendert und haben geschaut, was dort so verkauft wird. Die Menschen in Puerto Viejo sind etwas anders als die Menschen in San José, aber beide sind sehr nett. Die Menschen in Puerto Viejo sind sehr sehr locker, viel unterschiedlicher (auch in Hinblick auf Hautfarben) und ein bisschen wie Hippies. Am ersten Tag wurde uns gleich ein Joint angeboten, den wir natürlich sofort abgelehnt haben. Alles in allem hat mir das Wochenende in der Karibik sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den Ausflug an die Pazifikküste am nächsten Samstag.

In Germany you can only dream of a bargain like this, but for me this was reality last weekend. For about 40$ we went to the Caribbean, stayed there for two nights and went back to San José. A group of 15 people went from San José to Puerto Viejo, Limon and spent the Friday afternoon at the beach there. In the evening we went to a restaurant to eat dinner (and waited forever because life here is a little slower than in Germany) before one part of the group went to bed and the other part of the group went on chilling in a bar while drinking some cocktails. On Saturday we took the bus to Cahuita National park. We saw a lot of animals and plants there and went swimming in the Atlantic Ocean. Back in Puerto Viejo we went down the street to check out the small street shops there. People in Puerto Viejo are different than people in San José. They are more chilled, divers (also different colors) and a little bit like hippies. The first day we spent there, people offered us a weed, which, of course, we didn’t take. All in all it was a great weekend in the Caribbean and I am very excited for our next trip to the pacific coast on Saturday.

(I want to apologize for my bad English, but I am thinking in Spanish now a lot; at least as much as it is possible for me. This poste came late because I was having trouble with my internet)

 

Gut angekommen, Pura vida in San Jose/ Arrived safely, pura vida in San Jose

15.08.2014 07:37

Also, da ich jetzt endlich auch wieder Internet habe, gibt es einen Mini-Beitrag von mir. Ich bin gut angekommen, mir geht es gut, ich habe eine sehr nette Familie für die ersten 2 Wochen hier, bevor es nach Biolley geht und me gusta Costa Rica.

Da es hier schon sehr spät ist, ich müde bin und morgen früh aufstehen darf, da wir übers Wochenende nach Puerto Viejo, Limon, Costa Rica fahren, wars das fürs Erste auch schon wieder.

Bis bald!

PS: Bilder folgen, mein PC funktioniert noch nicht so 100%ig irgendwie. In Costa Rica ist eben alles ein bisschen langsamer.

 

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Ok, since I finally got internet, now there will be a mini-poste prom me. I arrived safely, I am doing fine, my host family with whom I will be staying for the first two weeks in San Jose before I'll move to Biolley is very nice and me gusta Costa Rica.

Because it is already very late here, I am very very tired and I have to get up early tomorrow because we will spend the weekend in Puerto Viejo, Limon, Costa Rica that's it for now from me.

Talk to you soon!

PS: There will be pictures soon. My computer doesn't work 100% now, but it is no problem because in Costa Rica everything is a little bit slower, but I like that.

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